Reform: Eignungsprüfung für Lehrer kommt

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Pädagogen und ihre Ausbildung sollen besser werden, da sind sich die zuständigen Minister einig. Künftig müssen alle angehenden Lehrer einen Aufnahmetest machen.

SP-Bildungsministerin Claudia Schmied und VP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn haben am Montag den "Startschuss für eine neue LehrerInnenausbildung" gegeben. Dazu gehört auch ein Aufnahmeverfahren. Immerhin seien Lehrer der "Schlüssel zu Bildungserfolgen".

Die Aufnahmeverfahren sind aber nicht als "punktuellen Tests" geplant. Eine Studieneingangsphase soll für das "Erkennen von Neigungen" für angehende Lehrer sorgen. Details dazu sind noch nicht bekannt. Schmied betonte, dass hochmotivierte Lehrer gebraucht würden, die ihren Beruf lieben. Bisher gab es lediglich an den Pädagogischen Hochschulen, wo die Pflichtschullehrer ausgebildet werden, ein Eignungsverfahren.

Die Bildungsministerin nannte vier wesentliche Grundlagen für die neue Lehrerausbildung:

  • Aufnahmeverfahren, die gewährleisten, dass nur die am besten geeigneten Kandidaten als Lehrer arbeiten
  • Eine verstärkte Durchlässigkeit zwischen den Schultypen sowie die Möglichkeit des Quereinsteigens (etwa durch berufsbegleitende Ausbildungsmodule).
  • Höchstes pädagogisches und inhaltliches Niveau während der gesamten Ausbildung
  • Ausbildung auf hohem tertiärem Niveau für alle im Lehrberuf Tätigen (einschließlich der Kindergartenpädagogen)

Die im letzten Punkt angesprochene "Ausbildung auf tertiärem Niveau" bedeutet, dass alle Pädagogen mit akademischen Titeln abschließen sollen - auch die Kindergärtner. Das heißt aber noch nicht automatisch, dass alle Pädagogen an den Universitäten studieren sollen. Minister Hahn erwartet künftig eine "vernünftige Zusammenarbeit und Abstimmung" zwischen den Unis und den Pädagogischen Hochschulen.

Minister Hahn wies darauf hin, dass ein Wechsel zwischen den Schultypen auch Burn-Out bei Lehrern verhindern könnte: "Warum soll eine AHS-Lehrerin nicht auch einmal in den Kindergarten wechseln, um mit einer anderen Altersgruppe arbeiten zu können."

Experten werden bis Jahresende die Eckpunkte der Ausbildungsreform ausarbeiten. Hier werden aber wohl auch die Länder noch ein Wörtchen mitreden wollen, denn die sind für die Ausbildung der Pflichtschullehrer zuständig. Ministerin Schmied setzt sich als Ziel, die neue Lehrerausbildung noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen.

Verbesserte Karrierechancen sollen laut Wissenschaftsminister Hahn den Lehrerberuf wieder attraktiver machen, vor allem für männliche Interessenten. Denn nur etwa ein Viertel aller Lehramtsabsolvent sind derzeit Männer. "Auch in diesem Bereich muss es uns ein Anliegen sein, dass Frauen und Männer gleichmäßig vertreten sind," sagte Hahn.

(ros)

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