Direktor am Arm gepackt: Vorarlberger Schüler verurteilt

Der 15-Jährige wurde wegen schwerer Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Ein 15-jähriger Bursche ist im Landesgericht Feldkirch zu einer Geldstrafe von 800 Euro verurteilt worden, weil er den Direktor seiner Schule verletzt und beschimpft hat. Der Jugendliche soll den Direktor am Arm gepackt und ihn als "Scheiß-Lehrer" bezeichnet haben, berichteten am Samstag "Vorarlberger Nachrichten" und "Neue Vorarlberger Tageszeitung". Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Schuldig gesprochen wurde der Heranwachsende wegen schwerer Körperverletzung und Beleidigung. Zwar wurde der 58-jährige Direktor nur leicht verletzt, da er jedoch ein Beamter ist, wird die Tat strafrechtlich als schwere Körperverletzung gewertet.

Der 15-Jährige war nach Angaben des Direktors im vergangenen März wieder einmal zu spät in die Schule gekommen. Anstatt wie vorgesehen am Werkunterricht teilzunehmen, begab er sich in die Schulküche, wo Kochen unterrichtet wurde. Als der Direktor dem 15-Jährigen erklärte, er dürfe den Unterricht erst nach der Pause besuchen, wurde dieser wütend und drängte sich in die Türe. Der Direktor versuchte ihn wegzuschieben, dabei soll ihn der Schüler am Arm gepackt und beschimpft haben.

Daraufhin rief der Lehrer die Polizei und erstattete Anzeige. Der Schüler habe schon in der Vergangenheit mehrmals Lehrpersonen mit beleidigenden Äußerungen bedacht, sagte er. Derzeit sei der 15-Jährige aber auf einem guten Weg, er habe eine Stelle und versuche den Hauptschulabschluss nachzumachen.

Der 15-Jährige bekannte sich zwar zu den Beleidigungen, ansonsten habe er jedoch aus Notwehr gehandelt. Verteidigerin Sabine Mohr-Egger plädierte für eine Diversion. Richterin Angelika Prechtl-Marte glaubte jedoch den Aussagen des Schuldirektors. Sie verurteilte den Burschen, der bereits zum dritten Mal vor Gericht stand, zu einer Geldstrafe in Höhe von 800 Euro - 200 Tagessätze zu je vier Euro.

(APA)

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