Zentralmatura: Zu wenig Vorbereitungsstunden

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Die Stunden zur Vorbereitung der mündlichen Prüfung wurden stark gekürzt, kritisieren die Neos - und fordern eine Aufstockung.

In diesem Schuljahr wird die Zentralmatura nun Realität: Erstmals werden vom 5. bis 13. Mai alle Gymnasiasten am selben Tag idente Klausuren schreiben. Dann folgt die mündliche Prüfung - doch hier dürfte es noch haken. Einer Kritik der Neos zufolge soll die Vorbereitung auf maximal vier Unterrichtseinheiten pro Prüfungsgebiet beschränkt werden. Da nur in zwei bzw. drei Fächern maturiert werden muss, würde das bedeuten, dass nur acht bzw 12 Stunden in die Vorbereitung investiert werden.

Bisher wurde dafür die Wochenstundenanzahl des jeweiligen Gegenstands in der achten Klasse mit vier multipliziert. In Nebenfächern (meist zwei Stunden pro Woche) wurden also meist bis zu acht Vorbereitungsstunden abgegolten, in Hauptfächern (meist drei bis vier Wochenstunden) bis zu zwölf oder 16 Stunden. Die Lehrer bekamen bisher dafür rund 200 Euro für einen Block von jeweils vier Vorbereitungsstunden plus rund 25 Euro pro Kandidat. Künftig gibt es einheitlich nur vier Stunden, die jeweils mit einem bestimmten Prozentsatz des Gehalts einer Dienstklasse abgegolten werden. Im Moment sind das ca. 60 Euro pro Stunde, also insgesamt rund 250 Euro.

Weitere Änderungen: Bisher wurden die Vorbereitungsstunden im Regelfall pro Klasse vom jeweiligen Lehrer gehalten. Künftig werden die Kandidaten eines Prüfungsfaches aller achten Klassen in einer Arbeitsgruppe zusammengefasst. Spezialgebiete, die Schüler bisher in jenen Fächern ausarbeiten mussten, in denen sie mündlich angetreten sind, gibt es künftig nicht mehr.

"Diese Kürzung geht auf Kosten der Qualität und auf Kosten der Schülerinnen und Schüler", kritisiert Neos-Chef Matthias Strolz. Jedenfalls für den Einführungsjahrgang erwarte er sich eine Aufstockung der Stunden. Die Einigung über müsse jedoch schnell getroffen werden, denn die Nervosität seitens Schülern und Lehrern wachse mit jeder Woche. "Bundesministerin Heinisch-Hosek muss hier verantwortungsvoll agieren und bei der Stundenanzahl nachlegen. Wenn es bis Anfang Dezember zu keiner Entscheidung für mehr Vorbereitungsstunden kommt, solle es eine Online-Petition geben.

Ministerium verweist auf neuen Zeitplan

Im Unterrichtsministerium verweist man auf den neuen Zeitplan im Rahmen der neuen Reifeprüfung: Während bisher die Vorbereitungszeit erst nach der schriftlichen Matura begonnen habe, wüssten die Schüler nun schon im November, welche Themenbereiche bei der mündlichen Matura abgefragt werden und hätten damit auch viel mehr Zeit zur Vorbereitung. In der Vorbereitungszeit, die im Vergleich zum bisherigen Modell auch viel kürzer ausfällt (zwei statt dreieinhalb Wochen) soll deshalb künftig der Fokus auch auf inhaltlichen Schwerpunkten, Präsentationstechniken und Rhetorik liegen.

Mündliche Matura

Je nach Zahl der schriftlichen Klausuren müssen zwei bzw. drei mündliche Prüfungen abgelegt werden. Dafür stellen die Fachlehrer der Schule für jeden Gegenstand maximal 24 Themen zusammen. Daraus zieht der Schüler bei der Matura zwei Themen und muss sich für eines entscheiden. Die konkreten Fragen stellt der Klassenlehrer.

(Red.)

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