Kritik an Schulverwaltungssoftware: Schülerdaten fehlen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Direktoren klagen über technische Probleme bei der neuen Wiener Schulverwaltungssoftware WiSion.

Wien. Die neue Wiener Schulverwaltungssoftware WiSion stößt bei den Direktoren auf wenig Gegenliebe. Das zeigt eine Online-Umfrage der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG), die gestern, Dienstag – also nur einen Tag vor den Personalvertretungswahlen –, veröffentlicht wurde. Demnach hatten 80 Prozent Probleme bei der Zeugniserstellung und beklagen unvollständige, fehlerhafte Daten zu Schulbeginn.

Drei Viertel der teilnehmenden Direktoren von Wiener Pflichtschulen (Volks-, Haupt-, Sonderschule und Neue Mittelschule) gaben an, sie hätten nicht permanent auf das Programm zugreifen bzw. nicht alle vorgeschriebenen Arbeitsschritte durchführen können. Nur weniger als ein Fünftel der Befragten findet das Programm benutzerfreundlich, ebenso wenige halten es für eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis und würden WiSion weiterempfehlen. An der Umfrage haben laut Aussendung der FCG 386 Personen teilgenommen.

Der zuständige Bildungsstadtrat, Christian Oxonitsch (SPÖ), zeigte sich dennoch nicht alarmiert. Er ordnete die Aussendung der ÖVP-Gewerkschafter nämlich unter dem Begriff „Wahlkampfgeplänkel“ ein. Sein Ressort habe jedenfalls bisher sehr viele positive Rückmeldungen erhalten. WiSion sei „gut auf Schiene“. Außerdem sei klar, dass ein so umfassendes Programm, bei dem zu Beginn Millionen von Datensätzen eingepflegt werden, nicht gleich als Erleichterung empfunden werde und „das eine oder andere Problem“ auftauche.

Mit dem Programm soll online überprüfbar sein, wie viele Lehrer und Schüler aktuell an der Schule sind, wie viele Schüler Nachmittagsbetreuung nutzen. Auch die Lohnverrechnung soll damit abgewickelt werden. Insgesamt müssen dafür die Daten von 100.000 Schülern und 12.000 Lehrern zusammengeführt werden. Im Laufe des Jahrs 2015 soll das Programm flächendeckend von allen Lehrern genutzt werden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.