Österreichs Schüler haben immer mehr Hausübungen

Clemens Fabry
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Österreichs Schüler beschäftigen sich pro Woche viereinhalb Stunden mit Hausübungen. Tendenz steigend. International sinkt der Hausübungsaufwand.

Die österreichischen Schüler wenden im Unterschied zur Tendenz in fast allen anderen OECD-Staaten immer mehr Zeit für Hausübungen auf. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Spezialauswertung der PISA-Studie 2012. Trotzdem liegen die heimischen 15-Jährigen damit erst knapp unter dem OECD-Schnitt.

Neben der Lösung der Aufgaben müssen die getesteten Schüler bei PISA auch einen Fragebogen ausfüllen, in dem unter anderem die mit Hausübungen verbrachte Zeit abgefragt wird. 2012 waren das im OECD-Schnitt fast fünf Stunden wöchentlich, die Österreicher kamen auf rund viereinhalb Stunden. Dabei ist die Bandbreite relativ hoch: Die bei PISA im Spitzenfeld befindlichen Länder Finnland und Südkorea kamen auf nur rund zwei Hausübungs-Stunden pro Woche, die noch bessere PISA-Werte erzielende Nicht-OECD-Region Shanghai auf 14 Stunden.

Steigerung von 35 Minuten

Interessant ist der Vergleich mit dem Jahr 2003: In 31 von 38 Ländern sank die für Hausübungen aufgewendete Zeit pro Woche, im OECD-Schnitt insgesamt um eine ganze Stunde von knapp sechs auf rund fünf Stunden. Einzig in Österreich und Australien war ein signifikantes Plus zu verzeichnen - um etwa 35 Minuten (Österreich) bzw. knapp 20 Minuten (Australien).

Die OECD führt den generellen Rückgang der für Ausübungen aufgewendeten Zeit auf eventuell geänderte Lehrereinstellungen und den zunehmenden Einfluss des Internets zurück. Darüber hinaus habe eine PISA-Untersuchung gezeigt, dass die über vier Stunden hinaus investierte Zeit einen nur vernachlässigbaren Effekt auf die Leistung hat. In allen Teilnehmerstaaten hat sich außerdem gezeigt, dass sozioökonomisch besser gestellte Schüler mehr Zeit mit Hausübungen verbringen als sozial benachteiligte.

(APA)

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