Eltern wollen bei den Lehrern ansetzen

Es sei zu viel Lehrplan da für zu wenige Stunden, sagt Elternvertreter Theodor Saverschel. Und man müsse in die Ausbildung der Pädagogen investieren.

Ebenfalls wenig von einer großen Verwaltungsreform-Diskussion halten die Eltern- und Schülervertreter. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen, Theodor Saverschel, will vielmehr bei der Aus- und Weiterbildung der Lehrer sowie bei den Lehrplänen ansetzen.

"Wir sollten einmal die Lehrpläne überarbeiten und etwas spezifizierter gestalten", so Saverschel. "Ansonsten ist zu viel Lehrplan da für zu wenige Stunden." Auch in die Ausbildung der Pädagogen müsse man investieren. "Da haben wir noch immer Schwierigkeiten - auch universitär, nicht nur bei den Pädagogischen Hochschulen (PH). Es heißt zwar immer, da sind wir so gut, das stimmt aber nicht."

Auch eine stärkere Verlegung der Lehrer-Weiterbildung in die Ferienzeit solle einmal angegangen werden, da noch immer deshalb zu viele Supplierstunden anfielen. "Die PH sagen, sie machen in der Ferienzeit nichts, weil es keine Nachfrage der Lehrer gibt. Die Lehrer sagen umgekehrt, sie würden ja gern, nur es gibt kein Angebot."

Zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen

Darüber hinaus müsse sowohl das Personal im pädagogischen bzw. im Unterstützungsbereich angehoben werden, meinte Saverschel. Zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen, aber auch Schulwarte würden die Lehrer entlasten. Ganz sicher nicht brauche man dagegen eine neue Gesamtschul-Diskussion, so der Elternvertreter. "Es liegt so viel im Argen, aber man versucht, Strukturen zu ändern, die sekundär sind." Wenig Freude hat Saverschel mit den "sogenannten Experten, die sicher wieder als Berater in der Arbeitsgruppe auftauchen und die das, was sie beschließen, nicht ausbaden müssen".

Öffentlichen Schulen müssen kostenlos bleiben

Der Verband der Elternvereine an den öffentlichen Pflichtschulen erwarte sich von der Arbeitsgruppe eine Klarstellung und einige Verbesserungen. Zunächst müsse der Besuch der öffentlichen Pflichtschulen kostenlos bleiben, so Vorsitzender Christian Morawek. Außerdem müssten "versteckte Schulkosten" wie Kopier- oder Bastelgeld wegfallen und Elternbeiträge etwa für Mittagessen oder Nachmittagsbetreuung bundesweit einheitlich gestaltet und sozial gestaffelt werden. Außerdem sollten kostenlose Stütz- und Förderkurse an allen Schulen angeboten und die Beihilfen laufend der Inflation angepasst werden.

Aus einer Diskussion um eine Verländerung der Lehrer will sich der Verband heraushalten. "Das ist nicht unsere Sache", so Morawek. Er persönlich sei für eine Beibehaltung der bisherigen Kompetenzverteilung, da diese im Großen und Ganzen funktioniere.

Auch Bundesschulsprecher Lukas Faymann appelliert an die Arbeitsgruppe, ideologiebehaftete Struktur- und Verwaltungsfragen auf das Nötigste zu beschränken. "Man sollte sich eher fragen 'Ist die Stundenverteilung in Ordnung?' oder 'Ist die Fächerverteilung in Ordnung?'", so Faymann zur APA. Außerdem müssten auch akute Probleme wie die Kürzung der Vorbereitungsstunden für die neue mündliche Matura angesprochen werden.

(APA)

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