"Ups": Neue Probleme bei der neuen Matura

(c) Screenshot
  • Drucken

Die Maturanten können derzeit ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten nicht wie verlangt hochladen. Das Ministerium meint, das sei alles kein Problem.

An sich sollten die Maturanten derzeit ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) fertig stellen und wie vom Ministerium gefordert auf eine eigene Datenbank hochladen. Doch: Es gibt schon wieder neue Probleme bei der neuen Matura. Wegen einer Serverüberlastung funktioniert das System nicht.

Wer von den Achtklässlern in die verpflichtende Arbeit Bilder und Grafiken eingebunden hat, fliegt aus dem System hinaus. "Ups, das hätte nicht passieren sollen...." heißt es auf der Online-Plattform. Die Schüler werden dann "aus Sicherheitsgründen" ausgeloggt - ein Zeichen für eine Überlastung der Server.

Besonders brisant ist das für die Maturanten in Wien und Niederösterreich. Denn die Achtklässler müssen die VWA in der ersten Woche des zweiten Semesters abgegeben, die Frist läuft also am Freitag ab. Alles kein Problem, sagt das Bildungsministerium zu der peinlichen Panne. 

"Kein Grund zur Sorge"

Das Ministerium rechtfertigt sich damit, dass das Problem "nur" bei großen Datenmengen bestehe, nämlich wenn die Arbeiten Bilder und Grafiken enthalten. Es liege definitiv nicht am Server, sonden an den Datenmengen, so die Argumentation aus dem Ministerium.

Die Schüler hätten jedenfalls keinen Grund zur Sorge, sie könnten ihre Arbeiten nun auch an den Schulen abgeben. Niemand würde deswegen durchfallen, wird versichert. Die Direktoren wurden bereits instruiert: Aufgrund der Probleme gilt die Frist auch dann als eingehalten, wenn die Arbeiten vorerst nur in ausgedruckter Form abgegeben werden.

"Nun ist das eingetreten, was wir die ganze Zeit befürchtet haben", sagt Elternvertreter Theodor Saverschel. Die Frage sei, was nun passiere. Es gebe nämliche keine Regelung für derartige Fälle.

"Feedbackresistenz" des Ministeriums

Verärgert zeigte sich Bundesschulsprecher Lukas Faymann in einer Aussendung: "Das Bildungsministerium hat bei Gesprächen im Vorfeld von einer durchdachten und problemlosen Abgabemöglichkeit geschwärmt. Bedenken der Schulpartner wurden schon vom Tisch geräumt, bevor sie überhaupt geäußert werden konnten. Das Ministerium würde gut daran tun, seine Feedbackresistenz gegen professionelle und schülerorientierte Arbeit einzutauschen."

In Kürze

Die Maturanten sollen eigentlich die Vorwissenschaftliche Arbeit und ein Begleitprotokoll als PDF-Dateien auf eine eigene Datenbank hochladen. Zusätzlich sollen sie sie ausgedruckt dem Lehrer übergeben. Das Hochhladen ist aber in vielen Fällen wegen zu großer Datenmenge nicht möglich.

Unabhängig von der aktuellen Panne fordern die Grünen eine Notfallregelung mit folgendem Punkt: Bei einer negativen Beurteilung der schriftlichen Matura sollte in den ersten drei Jahren der Zentralmatura die Note des Schülers in der 8. Klasse einbezogen werden. So könne man "viel Angst aus dem System" nehmen.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schule

Zentralmatura: Sicherheitslücke bei Maturaplattform

Was die Verschlüsselung von Daten angeht, schneidet die Website nicht sehr gut ab.
Schule

Zentralmatura-Panne: Erste Köpfe rollen

Die Leitung des Projektteams wird ausgetauscht. Das Ressort prüft rechtliche Schritte gegen die verantwortliche Firma.
Schule

Experte vermutet zu kleine "Eingangstür"

Wie kam es zu den Problemen beim Hochladen der vorwissenschaftlichen Arbeiten für die Plagiatsprüfung?
Schule

Ministerium: Problem "nur" bei großen Datenmengen

Das Ministerium sieht bei der neuerlichen Panne "keinen Grund zur Sorge". Die Abgabe an der Schule würde reichen.
Schule

Grüne: Bei Fünfer Note der 8. Klasse einbeziehen

Grünen-Chefin Glawischnig spricht von "unfassbare Zuständen" und will einen Notfallplan und eine Krisenhotline einrichten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.