Immer mehr Migranten lernen Muttersprache

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Arabisch bis Somali: Rund 32.800 Kinder besuchen in der Schule muttersprachlichen Unterricht.

Wien. Wenn von Sprachförderung an Österreichs Schulen die Rede ist, dann ist meist das Erlernen der deutschen Sprache gemeint. Dabei ist das lang nicht alles. Kinder mit Migrationshintergrund können schon seit den 1970er-Jahren zusätzlich Muttersprachenunterricht nehmen. Wie aktuelle Daten zeigen, steigt die Zahl der Kinder, die dieses Angebot in Anspruch nehmen.

Rund 32.800 Schüler waren es im Schuljahr 2012/13. Das sind rund 18 Prozent aller Pflichtschüler mit anderen Erstsprachen als Deutsch, zeigt eine Erhebung des Referats für Migration und Schule im Bildungsministerium. Gegenüber dem Schuljahr davor ist deren Zahl um 500 Schüler (plus 1,5Prozent) gestiegen, die Zahl der muttersprachlichen Lehrer wuchs auf 415 (plus drei Prozent).

Die meisten Schüler mit muttersprachlichem Unterricht in Österreich finden sich wenig überraschend in Wien (17.336). Es folgen Oberösterreich (4183), die Steiermark (2440), Vorarlberg (2406), Niederösterreich (2302), Salzburg (1667), Tirol (1567), Kärnten (662) und das Burgenland (194). Dementsprechend werden auch die meisten Unterrichtsstunden in Wien abgehalten und die meisten muttersprachlichen Lehrer eingesetzt: 238 von insgesamt 415 Lehrern. Angeboten wird der Unterricht in Form verbindlicher oder unverbindlicher Übungen (ohne Benotung) oder als Freigegenstand (mit Benotung).

25 verschiedene Sprachen

Seit Bestehen des muttersprachlichen Unterrichts wurden 25 verschiedene Sprachen angeboten. Die meisten Wochenstunden wurden für den Unterricht auf Türkisch verwendet (42 Prozent), gefolgt von Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (40 Prozent) und Albanisch (sechs Prozent). Außerdem gibt es muttersprachlichen Unterricht unter anderem in Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dari (Neupersisch), Französisch, Italienisch, Kurdisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch und heuer erstmals auch in Somali. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.