Sprachförderung: 90 Millionen und mehr Daten

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Bund zahlt 60 Millionen Euro, die Länder 30 Millionen. Künftig sollen mehr Daten über Förderbedarf und Wirkung erhoben werden.

Die 15a-Vereinbarung über die sprachliche Frühförderung in Kinderbetreuungseinrichtungen steht, wobei die Länder die Bundesmittel nicht mehr zur Gänze kofinanzieren müssen. Für die kommenden drei Jahre steht mit insgesamt 90 Mio. Euro (Bund und Länder zusammengerechnet) dennoch deutlich mehr zur Verfügung, wie der Sprecher des zuständigen Integrationsministers Sebastian Kurz (ÖVP) betont.

Bisher gab es vom Bund fünf Millionen Euro pro Jahr, insgesamt also 15 Millionen Euro für die nun auslaufende dreijährige Vereinbarung. Die Länder finanzierten dies in gleicher Höhe mit. Nun werden die Mittel auf Bundesseite erhöht, für die kommenden drei (Kindergarten-)Jahre von 2015/2016 bis 2017/2018 gibt es insgesamt 60 Millionen.

Weniger Geld von Ländern

Von Länderseite wird dies indes nicht, wie im Entwurf ursprünglich vorgesehen, nach dem Schlüssel 50:50, sondern im Verhältnis zwei zu eins kofinanziert. Für die Länder mache diese Einigung den Ausbau der Sprachförderung um einiges leichter, freut man sich im Büro des Wiener Bildungsstadtrats Christian Oxonitsch (SPÖ). Zum Aufteilungsschlüssel der Bundesmittel siehe die Tabelle am Ende dieser Meldung.

Der Bund selbst bewerkstelligte die deutliche Aufstockung durch eine Umschichtung, denn die zusätzlichen Gelder kommen aus dem Topf für den Ausbau der Kinderbetreuung. Dafür waren ursprünglich 350 Millionen Euro angekündigt, die dafür zuständige Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) gab 45 Millionen aber an ihren Regierungskollegen Kurz ab, der die Frühförderung mit den Ländern verhandelte.

Genaue Datenerhebung

Ziel ist die sprachliche Frühförderung von Kindern zwischen drei und sechs Jahren, damit diese beim Schuleintritt über ausreichende sprachliche Kompetenz verfügen. Als Maßnahmen finanziert werden unter anderem die Sprachstandfeststellungen, die Förderkurse selbst und Aus- und Weiterbildung des pädagogischen Personals.

Mit den Ländern hat man sich laut Integrationsministerium auch auf eine genauere Datenerhebung geeinigt, die Länder sollen auch jährliche Sprachförderkonzepte vorlegen. Künftig soll es Datenbögen geben, die von den Ländern auszufüllen sind. So soll genauer erhoben werden, wie viele Kinder einen Sprachförderbedarf haben; im Kindergarten sind zwei Testungen pro Jahr vorgesehen - um dann auch festzustellen, welchen Fortschritt es gibt.

Bisher wurden in 3700 (von 4700) Kindergärten österreichweit Sprachstandfeststellungen durchgeführt. 2012 wurde bei 21.700 Kindern ein Förderbedarf festgestellt, 2013 bei 22.800 Kindern.

(APA/red.)

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