Kloster Mehrerau öffnet Gymnasium für Mädchen

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Nach über 160 Jahren geht die Tradition des reinen Bubengymnasiums in Bregenz zu Ende. Ab kommendem Jahr werden Mädchen aufgenommen.

Das Bregenzer Kloster Mehrerau öffnet sein Privatgymnasium ab dem Schuljahr 2016/17 auch für Mädchen. Abt Anselm van der Linde und Schuldirektor Christian Kusche begründeten diesen Schritt am Freitag damit, dass ein nach den Geschlechtern getrennter Unterricht nicht mehr zeitgemäß sei. Außerdem könne man so die Zahl der Interessenten erhöhen.

Mit der Aufnahme von Mädchen ins Collegium Bernardi - so der Name der katholischen Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht - geht die seit 1854 bestehende Tradition einer reinen Bubenschule zu Ende. Die Mädchen können ab 2016/17 in die erste Klasse einsteigen, ihnen steht die Ganztagesschule mit Tages- und Mittagsbetreuung offen, nicht hingegen das Internat. Dieses bleibe männlich, so van der Linde. Ebenfalls nicht möglich ist der "Quereinstieg" von Mädchen in eine höhere Schulklasse.

Reines Bubeninternat bleibt

Die für den Schritt notwendigen infrastrukturellen Änderungen stellten die Schule vor keine großen Probleme. "Da im Internat weiterhin nur Jungen wohnen, halten sich die baulichen Veränderungen in Grenzen. Für eine Trennung der WC-Anlagen und Umkleideräume in der Turnhalle haben wir genügend Platz", sagte Kusche.

Derzeit werden am Collegium Bernardi 225 Schüler unterrichtet, die Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr seien ausgesprochen gut. Doch abseits der Pädagogik ("Mädchen und Jungen sollen sich unverkrampft begegnen") erhöhe sich durch die Aufnahme von Mädchen die Zahl potenziell interessierter Kinder und Eltern an der Schule, unterstrich Kusche.

(APA)

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