Lehrer: Ministerin kann sich zwei Stunden mehr vorstellen

HEINISCH-HOSEK
HEINISCH-HOSEKAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Heinisch-Hosek kann sich eine "Neubewertung" des alten Vorschlags vorstellen. Die Lehrergewerkschaft schließt Streik nicht aus.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kann sich prinzipiell eine Neubewertung des "alten Vorschlags" zur Anhebung der Unterrichtsverpflichtung für Pädagogen vorstellen. "Reden kann man über alles", sagte sie am Freitag vor Journalisten. Sie wolle aber in erster Linie beruhigen - von konkreten Gesprächen sei man weit entfernt. Für Gedanken an Kampfmaßnahmen sei es viel zu früh.

Eine Erhöhung der Lehrverpflichtung um zwei Stunden würde in der Tat rund 360 Millionen Euro an jährlichen Einsparungen bringen, so Heinisch-Hosek. Laut einer allerdings schon vor mehreren Jahren erstellten Berechnung ihres Ressorts spare eine Wochenstunde zusätzlicher Lehre eine Summe zwischen 150 und 180 Millionen Euro.

Man sei allerdings noch mit niemandem zu der Frage in Kontakt getreten. Es gelte erst zu klären, woher der Vorschlag überhaupt komme, so Heinisch-Hosek. Auch der öffentliche Dienst müsse seinen Beitrag zur Erfüllung des Finanzrahmens leisten. "Eine Gruppe hier jetzt herauszuziehen" hält die Ministerin aber für verfrüht.

Dass der Chef der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger, auf lediglich eine Zeitungsmeldung nun "ungestüm" reagiere und bereits Kampfmaßnahmen in Aussicht stellt, sollte sich eine Umsetzung dieser "Einzelmaßnahme" konkretisieren, hält die Ministerin ebenfalls für verfrüht.

Kimberger schließt Streik nicht aus

Der oberste Gewerkschafter bleibt aber bei seiner Meinung: Ich bin auf keinen fall bereit, die verfehlte Ressortpolitik von Heinisch-Hosek auf dem Rücken der Lehrer zu reparieren", sagt er. "Sollte sich das  konkretisieren, wird die Regierung mit entsprechenden Maßnahmen aus der Gewerkschaft rechnen müssen." Auch Streik will er nicht ausschließen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

LANDESPARTEITAG SP� WIEN ´F�R WIEN BRAUCHST A G´SP�R´: H�UPL
Wien

22-Stunden-Sager: Häupls Entschuldigung

Michael Häupl relativierte beim SPÖ-Parteitag seine Aussage über Lehrer-Arbeitszeiten und gab das rote Wahlkampfmotto vor: Wien darf nicht Wiener Neustadt werden.
Kanzler Faymann und Bürgermeister Häupl beim Maiaufmarsch 2014
Schule

Protest gegen Häupl: Wiens Lehrer marschieren am 1. Mai nicht

Der Zentralverein der Wiener LehrerInnen distanziert sich von der "Polemik des Bürgermeisters" und bleibt dem Maiaufmarsch der SPÖ fern.
Schule

Brandsteidl zu Lehrerarbeitszeit: "Denkverbote inakzeptabel"

Wer sich wegen eines Sagers, der ihm nicht gefalle, vor den Karren jener spannen lasse, die jede Reform verweigern, handle kurzsichtig.
Burgenlands Landeschef Niessl und Wiens Landeshauptmann Häupl
Politik

Distanz zu Häupl: SPÖ fürchtet um Stimmen

Der Ärger über den Sager von Wiens Bürgermeister zur Lehrerarbeitszeit ist in der SPÖ allgegenwärtig. (Angedrohte) Austritte und Unverständnis, weil er ÖVP und Beamtengewerkschaft genützt hat, herrschen vor.
Leitartikel

Wollen wir mehr Häupls oder mehr Faymanns?

Was darf man als Politiker noch sagen? Besser man sagt nicht mehr allzu viel. Es sei denn, man verfügt über einen großen Fundus vorgefertigter Sprechblasen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.