Mahrer zu Orientierungstest: Nur im Zuge einer Gesamtreform

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Der Staatssekretär will keine Einzelmaßnahmen mehr diskutieren. Der Fahrplan zur Reform sei mit der Bildungsreformkommission definiert.

Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) hält wenig von dem Vorschlag, eine Art Orientierungsprüfung vor der Oberstufe einzuführen – zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Ja, man müsse sich besonders die Schnittstellen entlang der gesamten Bildungslaufbahn ansehen, so Mahrer gegenüber der „Presse“. Aber: Alles im Zuge einer „verlässlichen Gesamtreform statt ständig neuer Diskussionen über Einzelmaßnahmen“. Den Fahrplan für eine umfassende Reform habe man mit der Bildungsreformkommission klar definiert. „Die täglich neuen Ideen verunsichern die Pädagoginnen und Pädagogen, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern gleichermaßen.“

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kann sich eine Art Orientierungsprüfung vor der Oberstufe nach polnischem Vorbild vorstellen. In Polen legen Schüler vor der Oberstufe eine Prüfung ab, die Teil der Entscheidungsgrundlage für die Wahl der nächsten Schulform ist. Viele Schüler wüssten mit 14 oder 15 Jahren noch nicht, in welche Schulform sie wechseln können und sollen, so die Ministerin in Polen. Sie kann sich einen Test in Kombination mit der Erhebung der Bildungsstandards in der achten Schulstufe vorstellen. Es dürfe sich aber nur um eine Unterstützung bei der Schulwahl handeln – nicht um eine „Knock-out-Prüfung“.

Grüne: "Pferd von hinten aufgezäumt"

Auch der grüne Bildungssprecher Harald Walser hält von der Idee nichts. „Mit den vorgeschlagenen Orientierungstests zäumt die Bildungsministerin das Pferd von hinten auf“, sagt Walser zur „Presse“. Wenn Polen als Musterland für Bildungsreformen herangezogen werden könne, dann aufgrund der erfolgreichen Einführung einer gemeinsamen Schule. Und weiter: „In den AHS-Unterstufen gibt es noch nicht einmal verpflichtende Berufs- und Bildungswegberatung, wie sollen SchülerInnen denn darüber einen Test ablegen?“

(red.)

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