Neos wollen Privatschulen gleichstellen

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Vom Autonomiekonzept der Expertenkommission hält Neos-Chef Strolz nichts. Er lässt sich von Schweden und den Niederlanden inspirieren.

Die Neos wollen mehr pädagogische, personelle und finanzielle Autonomie für Österreichs Schulen. "Dadurch wächst die Bildungswende von unten", sagte Parteichef Matthias Strolz. Als Vorbilder sollen Schweden und die Niederlande dienen. Von den Vorschlägen der Expertenkommission der Regierung hält Strolz nichts und will sein eigenes Schulreformkonzept vorstellen.

Das Konzept der Bildungsreform-Gruppe sei zwar "gut geschrieben, aber von Schulbürokraten verfasst", lautet das Resümee des Neos-Gründers. Eine "Verländerung der Schulen" sei eine "gefährliche Drohung", da die geplanten Bildungsdirektionen direkt den Landeshauptleuten unterstellt wären. Alles in allem handle es sich um eine "Schein-Autonomie". Einen Rücktritt von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) verlangt Strolz zwar nicht ("Das wäre billig"), glaubt aber auch nicht, dass sich in dieser Regierungsperiode noch eine Bildungsreform ausgeht.

Schweden und Niederlande

Bei Reisen nach Schweden und in die Niederlande hat sich Strolz daher Inspiration geholt, wie Schulautonomie in Österreich funktionieren könnte. Sehr gute Lernergebnisse seien einer der positiven Erfolge, berichtet er. Zum einen fordern die Neos daher freie Schulwahl ohne Schulgeld. Private Schulen sollten dafür bei der Finanzierung mit öffentlichen Schulen gleichgestellt, die Schulträger gleichzeitig auf Gemeinnützigkeit verpflichtet werden. Denn die Gewinnorientierung der Einrichtungen wie in Schweden hält Strolz für falsch. "Hier vertrete ich die Position der dortigen Sozialdemokraten", merkt er an.

Die Finanzierung soll, so die Vorstellung der Neos, pro Schüler erfolgen. Zusätzlich brauche es - wie in den Niederlanden - eine indexbasierte Standortfinanzierung. "Wir sollten das Ziel der sozialen Durchmischung gesetzlich festschreiben und mit einer Anreizfinanzierung hinterlegen", findet Strolz. Wer an seiner Schule etwa Sprachförderung anbietet, bekommt dann auch mehr Geld. Bei den Lehrplänen würde Strolz den Mittelweg wählen: "Sie gehören nicht komplett abgeschafft, aber auch nicht zu fein strukturiert."

Schluss mit "Erbsen-Zählen"

Aber auch "volle pädagogische Freiheit" wünschen sich die Neos, die Qualitätskontrolle solle wiederum der Bund übernehmen. "Schulen, die keine ordentliche Qualität zusammenbringen, werden keine Schüler mehr bekommen und das ist gut so", glaubt Strolz. Die Lehrer selbst seien an den Schulen anzustellen, lautet der Vorschlag von Strolz, der in diesem Punkt ebenfalls in die Niederlande und nach Schweden schaut. Mit dem Lehrerdienstrecht und dem "Stunden-Erbsen-Zählen" sei damit Schluss.

Im Rahmen der überparteilichen Initiative "Talente blühen!" präsentieren die NEOS am Montag (11. Mai) das Buch "Die mündige Schule - Buntbuch Schulautonomie".

(APA)

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