Gesamtschule: Grüne warnen vor "Husch-pfusch"

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Die Grünen freuen sich über die Vorarlberger Reformpläne, warnen jedoch vor „Husch-pfusch-Maßnahmen“.

Wien. Normalerweise machen ja die Grünen Druck, wenn es um die Gesamtschule geht. Nachdem sie ob der Vorarlberger Reformpläne („Die Presse“ hat berichtet) mittlerweile aber an die Umsetzung glauben, steigen sie ein bisschen auf die Bremse – und warnen vor „Husch-pfusch-Maßnahmen“. Denn diese „österreichische Schulreform“ müsse „penibel vorbereitet“ werden, sagte der grüne Bildungssprecher, Harald Walser, am Dienstag vor Journalisten.

In die richtige Richtung geht es aus Sicht der Grünen aber natürlich schon: Die Entscheidung in Vorarlberg, in den nächsten acht bis zehn Jahren eine gemeinsame Schule für die Zehn- bis 14-Jährigen einzuführen, wie am Freitag angekündigt wurde, „wird nicht mehr rückgängig zu machen sein“, sagte Walser. Diese Pläne der Vorarlberger hätten bestimmt auch Auswirkungen auf Bundesebene.

„Es braucht Klarheit“

Allerdings gelte es, Fehler, wie sie bei der Einführung der Neuen Mittelschule passiert seien, zu vermeiden. So brauche es gesetzliche Sicherheit: Ohne Klarheit darüber, was möglich sei und was nicht, könne kein Reformprozess beginnen. Konkret müssten einige gesetzliche Bestimmungen geändert werden – von der Festschreibung des differenzierten Schulsystems bis zum Lehrerdienstrecht.

Lob gab es von Walser für die ÖVP – allen voran für Vorarlbergs Landeschef, Markus Wallner. Auch Parteichef Reinhold Mitterlehner sei in Bildungsfragen offener, ebenso wie Lehrervertreter Paul Kimberger, der zuletzt im „Kurier“ wieder einmal betont hatte, kein Gegner der Gesamtschule zu sein.

Auch die SPÖ wittert übrigens ihre Chance: „Das ÖVP-Njet in Sachen gemeinsame Schule wird mittelfristig nicht zu halten sein“, meinte Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann in einer Aussendung. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2015)

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