Wiener Lesetest: Volksschüler lesen besser

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Beim Wiener Lesetest wurden bessere Ergebnisse erzielt als 2013, aber nach wie vor gibt es Probleme.

Wien. Es geht bergauf – Wiens Volksschüler der vierten Klasse haben gegenüber den Erhebungen der Vorjahre ihre Leseleistungen beim neu konzipierten Wiener Lesetest 2015 gesteigert. Doch so positiv das klingt – noch immer erreichen zwölf Prozent der rund 14.800 getesteten Schüler nur die schwächste Kompetenzstufe (2013 waren es 19 Prozent). Bei knapp vier Prozent der getesteten Schüler wurde „keine messbare Lesekompetenz“ festgestellt.

Bis 2013 war der Lesetest vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) durchgeführt worden. Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) beendete im Vorjahr wegen „logistischer Schwierigkeiten und Fehlern bei der Auswertung“ aber die Zusammenarbeit – 2014 gab es daher keine Ergebnisse. Seit heuer wird der Test von Ex-BIFIE-Chef Günter Haider bzw. einem Team der Uni Salzburg durchgeführt.

57 Prozent sprechen Deutsch

Wesentliche Unterschiede: Der 40-minütige Haupttest fand nicht im Jänner, sondern im April statt – zu Jahresbeginn gab es dafür einen freiwilligen Vortest. Anstatt vom Testinstitut wurden die Aufgaben anhand einer Schablone von den Lehrern ausgewertet – diese wissen somit, welche Schüler welche Leseprobleme haben.

Insgesamt wurden 15.279 Kinder an 267 Volksschulen getestet. Von allen ausgewerteten Schülern gaben 57 Prozent an, daheim Deutsch zu sprechen. 43 Prozent nannten eine andere Sprache. In der Gruppe der leseschwächsten Schüler haben rund zwei Drittel eine andere Muttersprache als Deutsch. Und: Buben erzielten leicht bessere Resultate als Mädchen, auch Ganztagsvolksschulen schnitten etwas besser ab.(APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2015)

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