Lehramtsstudium: Türkisch – bitte warten

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Das Lehramtsstudium in Graz startet frühestens im Herbst 2016. Der Grund: Die Finanzierung ist unklar.

Graz. Eigentlich sollten schon ab Herbst an der Uni Graz die ersten Lehrer für den Türkischunterricht ausgebildet werden. Das Curriculum für das politisch umstrittene Lehramtsstudium ist fertig und auch vom zuständigen Qualitätssicherungsrat abgesegnet – das neue Studium hängt aber trotzdem in der Warteschleife. Der Start wird um mindestens ein Jahr verschoben. Grund: das Geld.

„Türkisch liegt noch immer, weil noch nicht klar ist, wie das Studium finanziert wird“, sagt Martin Polaschek, Vizerektor für Lehre an der Uni Graz, zur „Presse“. Nun wartet die Uni auf die Verhandlungen über die sogenannten Hochschulraumstrukturmittel mit dem Wissenschaftsressort im Frühling: Aus diesem Topf soll es Extrageld für die neu gestalteten Lehrämter geben.

Es geht dabei nicht nur um Türkisch, sondern auch um die Umstellung der Lehrämter auf einen vierjährigen Bachelor und einen einjährigen Master. „Wir hätten gehofft, dass wir schon für die Lehramtsstudien insgesamt ab 2015 mehr Geld bekommen“, sagt Polaschek. Das ist nicht passiert. Daher werde man auch die Masterstudien nicht gleichzeitig mit dem Bachelor – also schon diesen Herbst – einführen, sondern erst ab 2017 oder überhaupt erst ab 2018 damit starten. Was Türkisch angeht: „Wenn wir die nötigen Mittel bekommen, werden wir das Lehramt ab Herbst 2016 anbieten“, so Polaschek.

Wird Türkisch Maturafach?

Ein weiterer Punkt ist bis dato ebenfalls offen: die Frage, ob Türkisch in den Kanon der möglichen zweiten lebenden Fremdsprachen in der AHS aufgenommen wird. Als solche wird Türkisch derzeit nur an einigen Gymnasien als Schulversuch angeboten. Schulautonom kann es als dritte lebende Fremdsprache angeboten werden. An NMS ist Türkisch als zweite Fremdsprache zugelassen. An bestimmten BMHS ist es als zweite und dritte Fremdsprache möglich. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2015)

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