ÖVP fordert sechs zusätzliche Gymnasien für Wien

(c) Clemens Fabry
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Das Gymnasium wird "ganz bewusst ideologisch ausgedünnt", sagt Manfred Juraczka, Chef der Wiener ÖVP.

Nach den NEOS und den Grünen widmet sich nun auch die Wiener ÖVP dem Thema Bildung: Konkret forderte Spitzenkandidat Manfred Juraczka am Montag sechs neue Gymnasiumstandorte in den nächsten fünf Jahren. Denn derzeit werde das Gymnasium - vor allem in der Unterstufe - "ganz bewusst ideologisch ausgedünnt", meinte er bei einer Pressekonferenz.

Die letzte öffentliche AHS-Unterstufe sei vor 13 Jahren eröffnet worden, beklagte Juraczka. Seitdem würde sich die Stadt vor allem auf den Ausbau der Neuen Mittelschule (NMS) bzw. der Wiener Mittelschule konzentrieren. Dabei würden Schüler, die ein Gymnasium besuchen, nicht nur weniger kosten, sondern auch besser in Bildungstests abschneiden, erklärte der VP-Landesparteiobmann. Das Gymnasium sei damit die "erfolgreichste Schulform", die eine "Renaissance erleben" solle.

Von Liesing bis Floridsdorf

Geht es nach den Stadtschwarzen, sollen daher die bisher bestehenden 94 Gymnasiumstandorte auf 100 aufgestockt werden - neue Schulen wünschte sich Juraczka etwa in Favoriten, Liesing, Penzing, Brigittenau, Floridsdorf und Aspern.

Zudem forderte der Spitzenkandidat die Entpolitisierung der Schulen, "echte" Schulautonomie sowie ein Fördersystem für "Brennpunktschulen". Er wiederholte auch die Forderung der ÖVP nach eigenen Förderklassen für Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen: "Zuerst soll die Sprache in Intensivkursen vermittelt werden, dann können die Kinder in den Regelunterricht eingegliedert werden." Die geplanten Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge seien ein erster Schritt in die richtige Richtung - nun brauche es diese Maßnahme flächendeckend.

Karmasin: Schulen im Sommer öffnen

Zusammen mit Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) sprach sich Juraczka auch für politische Bildung ab der sechsten Schulstufe aus. Die Ministerin nutzte die Gelegenheit außerdem, um auf von ihr wahrgenommene Lücken in der Wiener Kinderbetreuung hinzuweisen: "Es gibt keine Einrichtung, die eine 24-Stunden-Betreuung anbietet", kritisierte sie. Auch die Tageseltern seien in Wien "ausbaufähig". Zudem gebe es "Riesenbedarf" bei der Nachmittagsbetreuung sowie bei Angeboten in den Sommermonaten. Karmasin forderte zudem die Öffnung der Schulgebäude in den Sommermonaten - etwa für Vereine oder Jugendorganisationen.

(APA)

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