Eigenes College für Flüchtlinge geplant

Berufsschule f�r Asylbewerber
Berufsschule f�r Asylbewerber(c) APA/dpa/Armin Weigel (Armin Weigel)
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In einem „stark modularen“ System sollen 1000 Jugendliche Deutsch lernen, nach Bedarf aber auch Mathe, Englisch, EDV sowie Grundwerte der Gesellschaft.

Wien. Sie sind jene Gruppe, für die es bisher kaum Integrationsangebote in Wien gegeben hat. 15- bis 21-jährige Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge sind weder schulpflichtig noch haben die meisten von ihnen eine Berufsausbildung, die sie für den österreichischen Arbeitsmarkt qualifiziert. Die Stadt Wien will nun im Herbst ein College für diese Zielgruppe starten. In einem „stark modularen“ System sollen 1000 Jugendliche ab frühestens Jänner Deutsch lernen, je nach Bedarf aber auch Mathematik, Englisch, EDV sowie Grundwerte der österreichischen Gesellschaft. „Das Wichtigste ist, dass diese jungen Menschen keine Zeit verlieren“, sagte Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Montag. Oft würden Monate vergehen, bis die Jugendlichen einen Status erreichen, der sie für ein Programm qualifiziere.

Laut Ursula Struppe, Leiterin der MA17 (Integration), kämen derzeit zirka 125 bis 135 jugendliche Asylwerber monatlich neu nach Wien. Ihr Bildungsniveau reiche vom Analphabeten bis zum Gymnasiasten. Dementsprechend unterschiedlich wird auch deren Stundenplan sein. Am Ende des Colleges sollen die Jugendlichen in reguläre Bildungssysteme wie AHS, Berufsschule oder Universität wechseln. Das Programm kostet sechs Millionen Euro, drei davon sollen durch EU-Gelder finanziert werden. Auch einen Standort gibt es laut Struppe schon. Ein Unternehmen habe ein Gebäude angeboten – Details dazu wollte sie aber noch nicht nennen.

Anbieten will die Stadt Wien abgesehen von den freiwilligen Informationskursen über das Leben und Zusammenleben in Wien („Die Presse“ berichtete) auch Kurse für freiwillige Helfern: Ab Oktober starten entsprechende Fortbildungsabende und -wochenenden.

Die Helfer sollen dort mit Wissen über die Herkunftsländer der Asylwerber, die Infrastruktur der Stadt Wien oder den Ablauf von Asylverfahren ausgestattet werden. Details zum Start der Kurse werden demnächst online gestellt. (win)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2015)

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