Matura: Schüler für zentrale Benotung

PK SCH�LERUNION ´NEUER BUNDESSCHULSPRECHER´: GNESDA
PK SCH�LERUNION ´NEUER BUNDESSCHULSPRECHER´: GNESDA(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Bundesschulsprecher. Der neue Bundesschulsprecher, Maximilian Gnesda, fordert, dass die Zentralmatura auch zentral – also von Unabhängigen – beurteilt wird.

Die Presse: Die Bundesregierung wird am 17.November die Bildungsreform präsentieren. Was erwarten Sie sich davon?

Maximilian Gnesda: Die Schüler erwarten sich, dass sie in den Reformprozess miteingebunden werden, damit wir das Beste für Österreichs Bildung erreichen können.

Wie gut bzw. schlecht ist Österreichs Bildungssystem denn?

Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem. Es gibt aber Ecken und Kanten, die wir schleifen möchten. Welche das genau sind, versuchen wir durch eine Online-Umfrage unter Schuelervertretung.at herauszufinden.

Wo sehen Sie selbst Ecken und Kanten?

Bei der Schulautonomie. Es ist fast schon verrückt, wenn wir daran denken, wie wenig Kompetenzen der Schulstandort selbst hat. Schulen brauchen finanzielle, personelle und pädagogische Autonomie. Ich bin zwar davon überzeugt, dass in den Landesschulräten und im Bildungsministerium Experten sitzen. Ich bin aber noch mehr davon überzeugt, dass die wahren Experten, die wissen, wie es in der Schule ausschaut, in der Schule sitzen.

Sie fordern, dass Direktoren Lehrer einstellen und entlassen können sollen. Soll dabei auch das Feedback von Schülern eine Rolle spielen?

Ja. Ich bin ein starker Befürworter eines Feedbacks von Schülern an Lehrer – und umgekehrt.

Sie besuchen eine BHS. Dort findet in diesem Schuljahr erstmals die Zentralmatura statt. Ist die Unsicherheit ähnlich groß wie sie an den Gymnasien war?

Dadurch, dass wir ein Jahr länger Zeit hatten, sind wir an den BHS besser vorbereitet. Ich blicke dennoch gespannt auf die nächsten Monate. Es dürfen keine Fehler passieren. Die haben zuletzt zu großer Verunsicherung geführt.

Braucht es noch Änderungen?

Ja. Zentrale Aufgaben reichen nicht. Auch die Beurteilung der Arbeiten muss zentral – also durch unabhängige Experten – erfolgen.

Dass Sie das als Schülervertreter fordern, verwundert. Wird die Matura dadurch für Schüler nicht schwieriger?

Es würde zu mehr Objektivität führen. Das derzeitige Beurteilungsraster lässt zu viel Spielraum. Schüler haben sich bei mir beschwert, dass Lehrer, mit denen sie sich nicht gut verstehen, Maturaarbeiten um bis zu zwei Notengrade schlechter beurteilt haben. Das muss der Vergangenheit angehören. (j.n.)

ZUR PERSON

Maximilian Gnesda (18) wurde am Sonntag zum Bundesschulsprecher gewählt. Der Wiener besucht die Vienna Business School Schönborngasse, eine HAK in Wien Josefstadt. Gnesda gehört der schwarzen Schülerunion an. [ APA ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2015)

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