Sexualität: "Frau Lehrerin hat eine Frau. Wie jetzt?"

(c) Philipp
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Die Plakate gegen Homophobie sind fertig - wegen Aufregung seitens der Eltern wurden sie aber noch nicht an Schulen verteilt.

Wien. Bereits Anfang Oktober präsentierte die Wiener Antidiskriminierungsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) eine Plakataktion gegen Homo- und Transphobie. Sie kündigte an, 3500 Plakate unter dem Titel „Vielfalt im Schulhaus ist sichtbar!“ in 700 Wiener Schulen zu verteilen. Doch auch einen Monat später hat laut Stadtschulrat noch keines der Plakate eine Schule erreicht. Der Widerstand dürfte zu groß sein.

Die Plakate wurden vom Verein „Ausgesprochen: schwule, lesbische, bi & trans* LehrerInnen“ initiiert. Darauf zu lesen sind Aussagen wie „Frau Lehrerin hat eine Frau. Wie jetzt?“ oder „Sie ist in ein Mädchen verliebt. Wie jetzt?“ Der katholische Familienverband zeigte sich empört, und auch der Elternverband übte Kritik: Bei solchen Aktionen müssten laut Sexualerziehungserlass zwingend die Eltern einbezogen werden. Der Stadtschulrat will das nun nachholen. Die Plakate sollen nur mit pädagogischer Begleitung aufgehängt werden. Im Verein Ausgesprochen sieht man das gar nicht negativ: „Wir sehen das als Chance, über Antidiskriminierung zu sprechen“, heißt es dort.

http://www.verein-ausgesprochen.at/projekte/

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2015)

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