Schlechte Zentralmatura: Ein Jahr mehr für die BORGs?

(c) Die Presse (Seidler)
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Die Schüler der BORG dürften vor der Zentralmatura im Mai besonders zittern. Wegen ihres erwartbar schlechten Abschneidens schlagen Experten ein zusätzliches Schuljahr vor.

Wenn in weniger als drei Wochen die Maturanten aller Schulen zur zentralen Reifeprüfung antreten, hat eine Gruppe besonderen Grund zur Sorge: Die Schüler der BORGs, also der Oberstufenrealgymnasien.

Denn zwischen den "gewöhnlichen", achtjährigen Gymnasien und der Kurzform gibt es teils recht große Unterschiede, was die schulische Leistung bestrifft. Das zeigte die Zentralmatura des vergangenen Jahres: Die Schüler der BORG schnitten deutlich schlechter ab.

An den AHS hatten in Mathematik gut sieben Prozent einen Fünfer, in den BORGs waren es fast 17 Prozent. In Englisch fielen an den achtjährigen Schulen gut drei Prozent durch, an den BORGs fast viermal so viele. Das Bild zeigt sich auch an den Nebenterminen, an denen die Schüler ihre negativen Noten ausbessern wollten.

Die BORGs müssen aufgewertet werden, sagt nun der Grüne Bildungssprecher Harald Walser. Er kann sich etwa vorstellen, dass die Schulzeit um ein Jahr verlängert wird, berichtet das Ö1-Morgenjournal. Eine Verlängerung schlug auch schon der Bildungsforscher Günter Haider vor.

Schlechtes Abschneiden war erwartbar

Dass es BORG-Kandidaten schwerer haben, ist keine Überraschung. Die BORG starten erst in der neunten Schulstufe und müssen mit einer vergleichsweise heterogenen – aus Haupt-, NMS- und AHS-Schülern zusammengewürfelten – Klasse arbeiten. Im Bildungsministerium sieht man das Ganze etwas anders: Es hätten nur einzelne BORG deutlich schlechter abgeschnitten. Die hätten den Schnitt nach unten gedrückt.

Interessant ist allerdings, dass sich auch hier in den Bundesländern große Unterschiede zeigen: Am besten liegen hier Kärnten und Tirol, am schlechtesten Vorarlberg und danach Wien. Auch das solle man näher untersuchen, so die Grünen.

(rovi)

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