Opposition: Was tun mit den doppelten Lehrern?

Die Opposition zieht recht unterschiedliche Schlüsse aus der RH-Kritik zum Teamteaching. Die FPÖ will die Mittel zurückfahren, Grüne und NEOS dagegen umschichten.

Der Rechnungshof würde an den Neuen Mittelschulen beim Teamteaching sparen. Die Opposition zieht aus dem Bericht des Rechnungshofs unterschiedliche Schlüsse: Die FPÖ sprach sich für die vom RH vorgeschlagene Reduktion der Mittel für Teamteaching aus. Grüne und NEOS wollen diese Mittel dagegen nicht kürzen, sondern nur schulautonom auch für andere Zwecke einsetzen können.

"Die Vorschläge des Rechnungshofs zu einer kostengünstigeren Variante der NMS sind aus meiner Sicht jedenfalls raschest umzusetzen", so FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz. Die NMS sei im Vergleich mit Hauptschulen und AHS-Unterstufen die teuerste Schulform. "Bei internationalen Bildungsstudien ist die AHS österreichweit der erfolgreichste Schultyp, man stelle sich nur vor, wie toll das AHS-Ergebnis wäre, würden sie gleich viele finanzielle Mittel bekommen wie die NMS!"

"Kein Kaputtsparen" im Bildungsbereich

Für sein Grünes Pendant Harald Walser kritisiert der RH zwar zurecht, dass der zusätzliche Mitteleinsatz an NMS nicht den gewünschten Erfolg bringe. Im Bildungsbereich dürfe es allerdings "keine Verschlechterungen und kein Kaputtsparen geben" - natürlich brauche es aber einen zielgerichteten Mitteleinsatz, so Walser in einer Aussendung.

Teamteaching funktioniere nicht automatisch per Gesetz und sei auch nicht die einzige Möglichkeit, zusätzliche Lehrkräfte fördernd einzusetzen. "Genau das ist ein klassischer Fall für mehr Schulautonomie", so Walser. Die Schulen sollten autonom entscheiden, wie sie Pädagogen einsetzen.

Ähnlich sah es NEOS-Chef Matthias Strolz, der für eine Umwidmung der zusätzlichen Mittel für die NMS plädierte: Diese sollten ab Herbst den Schulen für schulautonome Maßnahmen entlang eines Sozialindex (mehr Geld für Brennpunktschulen) zur Verfügung stellen. "Ich fordere daher, diese Ressourcen freizugeben. Jeder Schulstandort soll selber und frei entscheiden, wie das Geld vor Ort am besten eingesetzt wird. So geben wir den Schulen Freiheit und Verantwortung. Diese Maßnahme ist vom Bund zu begleiten und natürlich auch zu evaluieren" so Strolz in einer Aussendung.

(APA)

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