Österreichische Schüler haben weniger Mathe als andere

(c) Die Presse (Bruckberger)
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Während etwa in Chile 398 Minuten pro Woche für Mathe aufgewendet werden, sind es hierzulande nur 160. Auch die Schwerpunkte sind recht unterschiedlich.

Österreichische Schüler haben im internationalen Vergleich am Ende der Pflichtschulzeit nur wenige Mathematikstunden. Das zeigt ein am Montag veröffentlichter OECD-Bericht mit Zahlen aus der PISA-Studie 2012. Demnach kamen die heimischen Schüler im Schnitt wöchentlich nur auf 160 Mathe-Unterrichtsminuten. Das ist hinter Ungarn (150) der zweitniedrigste Wert in der OECD (Schnitt: 218 Minuten).

Chile und Kanada ganz vorne

An der Spitze rangieren Chile (398 Minuten) und Kanada (314), gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (311), Portugal und Singapur (je 288). Zum Vergleich: Die USA liegen bei 254 Minuten, die Schweiz bei 207, Deutschland bei 197 und Finnland bei 175 Minuten. Absolutes Schlusslicht ist der Nicht-OECD-Staat Bulgarien (134 Minuten). Die beim PISA-Test beste Region Shanghai kommt auf 269 Minuten, der beste OECD-Staat Südkorea auf 213 Minuten.

Im Vergleich zum Jahr 2003 hat die Zahl der wöchentlichen "Mathe-Minuten" in Österreich leicht abgenommen (minus zehn Minuten). Im OECD-Schnitt ist sie dagegen um 13 Minuten gewachsen.

Was bitte ist das arithmetische Mittel?

Bei der Vertrautheit mit mathematischen Konzepten sieht das Bild durchwachsen aus: 53 Prozent der 15-Jährigen in Österreich haben noch nie etwas vom arithmetischen Mittel gehört (OECD-Schnitt: 31 Prozent), nur 15 Prozent verstehen das Konzept gut (OECD-Schnitt: 29 Prozent). Umgekehrt wissen in Österreich elf Prozent überhaupt nichts mit einer linearen Gleichung anzufangen (OECD: 13 Prozent), während 51 Prozent damit gut vertraut sind (OECD: 42 Prozent). Ein mathematisches Fremdwort sind Vektoren in Österreich für 28,5 Prozent (OECD: 35 Prozent), umgekehrt werden sie von 30 Prozent gut verstanden (OECD: 20 Prozent).

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Ländern: Deutsche Schüler liegen in Sachen Verständnis des arithmetischen Mittels fast gleichauf mit Österreich, bei den linearen Gleichungen etwas besser und bei den Vektoren deutlich schlechter.

Noch extremer ist der Vergleich mit der besten PISA-Region Shanghai: Dort verstehen zwar 68 Prozent das arithmetische Mittel (Österreich: 15 Prozent) und 75 Prozent Vektoren (Österreich: 30 Prozent) gut, für die lineare Gleichung gilt dies dagegen nur für 8,5 Prozent (Österreich: 51 Prozent).

(APA)

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