Der Bund wird stark in ganztägige Schulformen investieren. In welcher Form das passiert, wollen SPÖ und ÖVP "nicht diktatorisch vorgeben".
Die Neuregelung der Bankenabgabe hat am Dienstag einmalig eine Milliarde für Bildung und Forschung gebracht. 750 Mio. Euro sollen insgesamt in ganztägige Schulformen fließen. Doch wie werden diese aussehen? Der Ausbau soll offenbar eng mit der Frage der Schulautonomie und den regionalen Gegebenheiten verbunden werden.
Die Schulen sollen also selbst darüber entscheiden können, ob sie eine echte Ganztagsschule werden wollen oder "nur" ganztägig Betreuung anbieten. Der Unterschied besteht darin, dass sich in ersterem Fall Unterricht und Freizeit abwechseln, es ist das von der SPÖ bevorzugte Modell. Die Kinder müssen dann bis zu einer gewissen Uhrzeit in der Schule bleiben. Bei der ganztägigen Betreuung folgt am Nachmittag auf die Unterrichtszeit ein Betreuungsangebot, das in der Schule stattfinden kann, aber auch außerhalb. Die Eltern können dieses Angebot annehmen, müssen aber nicht. Dieses Modell präferiert die ÖVP.
"Nicht diktatorisch vorgeben"
Darüber entscheiden sollen Schule und Schulpartner vor Ort. Und zwar gemeinsam, wie ÖVP-Staatssekretär Mahrer im Interview mit dem "Kurier" sagt. "Wir wollen ja nicht diktatorisch vorgeben, wie das passieren soll. Wir haben uns darauf geeinigt, den Schulen Autonomie zu geben."
"Studien belegen, dass verschränkte Ganztagsschulen das Lernverhalten besonders gut adressieren. Aber auch hier dürfen wir nicht eindimensional denken, sondern wollen unterschiedliche Konzepte der Standorte zulassen", sagt Bildungsministerin Hammerschmid. Die Lehrer müssten in Zukunft jedenfalls flexibler sein, je nachdem, was vor Ort entschieden wird.
(rovi)