Migranten der zweiten Generation nähern sich bei Bildung an

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Der Anteil der Menschen, die maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben, ist in der zweiten Generation deutlich geringer als bei der ersten.

Das Bildungsniveau von Österreichern mit ausländischen Wurzeln nähert sich an jenes der Einheimischen an, zeigt der Statistikband zum Integrationsbericht. Bei der ersten Zuwanderergeneration hatten noch 27 Prozent nur einen Pflichtschulabschluss, bei Kindern von Zuwanderern sind es nur noch 18 Prozent. Bei Österreichern ohne Migrationshintergrund liegt der Wert bei 11 Prozent.

Anteil an Maturanten ähnlich hoch

Ähnlich hoch wie unter Einheimischen ist in der zweiten Generation auch der Anteil an Maturanten (jeweils 15 Prozent) und Akademikern (Einheimische: 17 Prozent, 2. Generation: 15). In der ersten Generation (im Ausland geboren) gibt es sogar noch mehr Höhergebildete (19 Prozent Maturanten, 21 Prozent Akademiker). Das hat laut Statistik Austria allerdings vor allem strukturelle Gründe: Nachdem all jene in die erste Generation fallen, die im Ausland geboren wurden, umfasst die Statistik hier etwa auch alle deutschen Studenten, die nach Österreich übersiedeln. In der zweiten Generation seien wiederum jene überrepräsentiert, deren Eltern als Gastarbeiter aus Jugoslawien oder der Türkei nach Österreich gekommen waren.

Bildungsvererbung unter Migranten stärker

Wie das statistische Jahrbuch "migration und integration" zeigt, hat der Bildungsabschluss der Eltern allerdings großen Einfluss auf jenen der Kinder. Bildungsvererbung ist unter Migranten nämlich in Österreich noch stärker ausgeprägt als unter Einheimischen: Haben die Eltern nur Pflichtschulabschluss, erreicht auch rund die Hälfte der Kinder keinen höheren Bildungsabschluss. In der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist das nur bei rund einem Fünftel der Fall.

Anders schaut es bei der Matura aus, hier schneiden die Kinder von Migranten besser ab: Haben die Eltern nur Pflichtschulabschluss, schaffen rund zehn Prozent die Matura; haben die Eltern die Lehre, sind es rund 20 Prozent. Unter Jugendlichen ohne Migrationshintergrund sind es nur sieben bzw. 15 Prozent.

(APA/Red.)

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