Eltern zahlen immer öfter Miete für Schulspinde

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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An immer mehr Schulen müssen Eltern für versperrbare Spinde zahlen, 40 Euro jährlich sind in Wien keine Seltenheit. Das Bildungsministerium prüft nun.

Spinde sind keine Seltenheit an österreichischen Schulen. Die Firma Upeco bietet österreichweit an über hundert Schulen ihre verschließbaren Kästchen an. Die Miete für dieses Mobiliar zahlen offenbar an mehr und mehr Schulen die Kinder – beziehungsweise deren Eltern. So macht im Akademischen Gymnasium in der Innenstadt die Miete für einen großen Spind knapp 39,90 Euro pro Schuljahr aus, im GRG23 in Alterlaa sind es knapp 36,90 Euro.

Ministerium: "An sich gibt es Budget"

Diese Entwicklung ist für die Elternvertreter problematisch. "Es gibt immer mehr Firmen, die in diesen Markt hineinwollen. Und das wird natürlich für Eltern, die dann zahlen müssen, ein Problem", sagt Elisabeth Rosenberger vom Verband der Elternvereine an den höheren und mittleren Schulen gegenüber Radio Wien.

Dem Bildungsministerium sind die Verträge mit Fremdfirmen offenbar neu. An sich gebe es ein Budget für Mobiliar, heißt es. "Für den einen oder anderen Schulleiter ist es vielleicht eine Möglichkeit, Kosten in Richtung der Eltern zu schieben", wird das Ministerium im ORF zitiert. Man will nun aber die bestehenden Verträge zwischen Schulen und privaten Anbietern prüfen lassen.

Elternvereine schon lange aktiv

Der "Kurier" berichtet, dass ein Zusammenschluss verschiedener Wiener Elternvereine schon vor zwei Jahren erfolglos versuchte, die Privatisierung des Schulmobiliars zu verhindern. Das Ministerium will nun reagieren.

In Wien sind ausschließlich höhere und mittlere Schulen betroffen, hieß es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). In den Pflichtschulen, für die ja die Stadt zuständig ist, gebe es bei Spinden keine Fremdverträge mit privaten Firmen. "Es zahlen keine Schüler in den Pflichtschulen der Stadt Miete für einen Spind", hieß es aus dem Büro der Stadträtin.

(Red.)

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