Plattform fordert "Zurück an den Start" für Mathe-Matura

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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In Vorarlberg haben sich Eltern, Schüler und eine Gewerkschaft gegen die neue Matura verbündet. Sie fragen, ob die Anforderungen in Mathe nicht "eine Nummer zu hoch" seien.

"Die Mathematik-Matura muss für alle Schüler mit einem vertretbaren Aufwand machbar sein. Wird das nicht umgesetzt, sollte man darüber diskutieren, die Reifeprüfung in Mathematik aus dem Pflichtkanon der Zentralmatura zu streichen." Mit dieser Forderung hat am Montag die neu gegründete Plattform "Mathe-Zentralmatura Neu" in Bregenz aufhorchen lassen.

Die Plattform, zu der sich der Vorarlberger Landeselternverband, die Unabhängige Bildungsgewerkschaft Vorarlberg, der Vorarlberger Familienverband, die Landesschülervertretung AHS und die Aktion kritischer Schüler zusammengeschlossen haben, hat es sich zum Ziel gesetzt, rasch wirkungsvolle Verbesserungen für die nächste Mathematik-Matura zu erreichen.

Vom Bildungsministerium verlangt sie deshalb eine lückenlose Offenlegung der Matura-Ergebnisse 2016 aller allgemein und berufsbildenden Schulen im Sekundarbereich - sowohl der schriftlichen Reifeprüfung als auch der Kompensationsprüfungen.

Schüler teilweise zu Recht frustriert

Auf Basis einer genauen Analyse im Rahmen der Schulpartnerschaft (SGA) soll dann eine "neue und faire Form" der Mathe-Reifeprüfung ausgearbeitet werden. "Die Mathematik-Zentralmatura 2016 ist gründlich misslungen", betonte der Obmann des Vorarlberger Landeselternverbands, Mario Waldner.

Selbst jahrelange "Sehr gut"-Schüler hätten jetzt ein "Befriedigend" oder "Genügend" im Reifeprüfungszeugnis stehen und seien teilweise zu Recht frustriert, ergänzte der Obmann der Unabhängigen Lehrergewerkschaft Vorarlberg, Gerhard Rüdisser. Er warnte davor, Mathematik als erstes Auswahlkriterium für das Bestehen der Matura werden zu lassen.

Anforderungen eine Nummer zu hoch?

Andreas Prenn vom Landesfamilienverband ging noch einen Schritt weiter. Man müsse sich die Frage stellen, ob "die Anforderungen in Mathematik nicht eine Nummer zu hoch" seien und komplett an den Bildungszielen und den späteren Bildungswegen der Maturanten vorbeigehe. "Bei uns muss jeder Elefant auf den Baum, auch wenn er das in seinem Leben danach vielleicht nie wieder tun wird", zitierte Prenn den Genetiker Markus Hengstschläger und regte ebenso wie Rüdisser an, Mathematik aus der Zentralmatura herauszunehmen.

Konkret könnte das zwei Reifeprüfungen bedeuten. Eine, die vorwiegend Grundkenntnisse abprüft und eine vertiefende für all jene, die für ihren weiteren Bildungsweg "höhere" Mathematik-Kenntnisse brauchen.

Um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, hat die Plattform eine Petition aufgelegt. Sie ist etwa über die Homepage des Landeselternverbands unter www.levv.at und über soziale Medien abrufbar ist.

(APA)

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