Pro Jahr gibt es 50 Klassen mehr – die Stadt setzt auf Sanierung, Neubauten und Campuslösungen.
Wien. 2500 Kinder mehr pro Jahr in Schulen und Kindergärten – diese Herausforderung bringt das starke Wiener Wachstum für das Bildungswesen. Entsprechend müssen neue Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Dabei setzt die Stadt auf die Erweiterung oder Sanierung bestehender Einrichtungen, Neubauten und die Errichtung von Schulen nach Bildungscampus-Modell.
„Wir leben jetzt in einer Stadt mit 1,8 Millionen Einwohnern“, sagte Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Dienstag. Bis 2025 werde die Stadt um zehn Prozent wachsen, bis 2045 um 20 Prozent. Pro Jahr würden daher 50 neue Volksschul- und Neue Mittelschulklassen sowie 30 neue Kindergartengruppen benötigt werden. „Dabei geht es nicht nur darum, eine freie Fläche zu finden und ein Haus drauf zu klotzen, wie man so schön sagt“, so Frauenberger. Es gehe darum, wirklich moderne Bildungsstandorte zu gestalten und zu bauen.
Beim Ausbau setzt die Stadt auf vier Varianten. An bereits bestehenden Schulen werden Zubauten in Holzbauweise errichtet. Mit dem Beginn des laufenden Schuljahrs sind sechs auf diese Weise vergrößerte Schulen in Betrieb gegangen. Weiters werden bestehende Einrichtungen im Rahmen des Schulsanierungspakets auf Vordermann gebracht – für das Projekt sind 570 Mio. Euro von 2008 bis 2017 vorgesehen. Bisher wurden 95 Projekte umgesetzt. Die Bandbreite der Investitionen erstreckt sich von 14.000 Euro bis 15 Mio. Euro. Dieses Paket, so Frauenberger, werde nun bis 2023 verlängert.
Projekt Bildungscampus
Zusätzlich werden in Wien Schulneubauten realisiert. Dabei wird auch auf das Konzept des Bildungscampus gesetzt, bei dem Kindergarten und Schule unter einem Dach räumlich enger zusammenrücken. Derzeit befinden sich zwei solcher Einrichtungen in der Donaustadt im Bau, für sechs weitere Standorte – auf Wien verteilt – ist der Projektstart erfolgt. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2016)
