Neuer Schülervertreter will Lehrer bewerten

(c) APA
  • Drucken

Schüler sollen umgekehrt zusätzlich zur Note auch Informationen über Stärken und Schwächen bekommen, sagt Bundesschulsprecher Harald Zierfuß.

Der neue Bundesschulsprecher Harald Zierfuß spricht sich für ein verpflichtendes, anonymes Feedback für Lehrer aus. Umgekehrt sollen auch Schüler auf Wunsch zusätzlich zur Note eine Rückmeldung über Stärken und Schwächen erhalten, so Zierfuß bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien.

Als Konsequenz für die Pädagogen schwebt Zierfuß vor, dass sich Lehrer mit positivem Feedback im jeweiligen Bereich mit den anderen zusammensetzen sollen, um herauszufinden, warum ihr Unterricht besser angenommen wird. Schüler wiederum sollen durch die zusätzliche Bewertung an ihren persönlichen Stärken und Mankos feilen können. Derzeit stehe man oft am Ende des Schuljahrs mit einer Note da, die nichts über künftiges Verbesserungspotenzial aussage.

Zierfuß besucht derzeit eine siebente Klasse im Gymnasium und Realgymnasium Kundmanngasse in Wien-Landstraße. Trotz seiner erst 16 Jahre blickt er schon auf eine längere Schülervertretungskarriere zurück: 2013/14 fungierte er bereits als Unterstufensprecher, im Jahr darauf als stellvertretender Schulsprecher. 2015/16 folgten Ämter als Schulsprecher und in der Landesschülervertretung sowie die Wahl zum Landesschulsprecher für das Schuljahr 2016/17. Gestern, Sonntag, wurde der wie die meisten seiner Vorgänger aus der VP-nahen Schülerunion stammende Wiener zum Bundesschulsprecher gewählt.

Förderkurse auch für Begabte

Bei der Bildungsreform setzt der neue Bundesschulsprecher vor allem auf den Bereich Digitalisierung und die Verbesserung der Infrastruktur an den Schulen. Förderkurse sollen außerdem nicht nur zum Ausbügeln von Schwächen eingesetzt werden, sondern als unverbindliche Übung auch für Begabte zur Verfügung stehen. Weiteres will Zierfuß die Klassengrößen reduzieren und die derzeitige Überschreitungsmöglichkeit der Höchstzahl um 20 Prozent zur Vermeidung von Abweisungen streichen.

Ansonsten spricht sich Zierfuß für eine "Schule des 21. Jahrhunderts" aus. Entwicklungen wie die Digitalisierung führten zu neuen Berufen und geänderten Anforderungen. "In der Schule werden wir aber weiterhin nur auf die selben Inhalte getrimmt: Fleiß, Gehorsam, Befehle ausführen, Fehler vermeiden, Auswendiglernen." Außen vor blieben dagegen Teamarbeit, Konfliktlösung, Managen, Organisieren oder Medienkompetenz.

Die Bundesschülervertretung startet außerdem eine Umfrage über die "Herzensanliegen" der Schüler. Bis Mitte Dezember sollen diese unter http://www.schuelervertretung.at gesammelt werden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.