Freie Auswahl der Lehrer sei „nicht möglich“

(c) Clemens Fabry
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Schwarze Landesschulräte üben Kritik an neuen Plänen.

Wien. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) will, dass Direktoren ihre Lehrer künftig selbst auswählen können und stößt damit nicht nur auf Gegenliebe. Das klinge zwar unheimlich toll, sei aber vor allem an Pflichtschulen „nicht durchführbar“, sagt Oberösterreichs Landesschulratspräsident, Fritz Enzenhofer als Vertreter der ÖVP-Landesschulratspräsidenten. „Das kommt von Leuten, die die Praxis nicht kennen“, sagt er in Richtung Ministerium.

Im Dezember soll das Schulautonomie-Paket den Ministerrat passieren, mit dem Schulleitern die Möglichkeit gegeben werden soll, neu eintretende Pädagogen auszuwählen. Vorbilder könnten laufende Pilotprojekte in der Steiermark und in Oberösterreich sein, wo an den höheren Schulen Bewerbungen bereits über digitale Plattformen laufen. Sollten sich an einer Schule keine Lehrer bewerben, wird laut Hammerschmid weiterhin die Behörde eingreifen. Derzeit werden die Lehrer den Schulen durch die Landesschulbehörden zugeteilt.

Passt Lehrer in Kollegium?

Enzenhofer hält das neue System an Pflichtschulen deshalb für unrealistisch, weil hier wegen kurzfristiger Schwankungen bei den Schülerzahlen pro Klasse im Herbst innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viele Anstellungen fixiert würden. Sinnvoller sei es, wenn der Direktor erst nach Ablauf des für Junglehrer üblichen Einjahresvertrags entscheidet, ob ein neuer Pädagoge in das Kollegium passt.

Niederösterreichs Landesschulratspäsident, Johann Heuras, warnt wiederum vor einem Lehrermangel: „Die Herausforderung in ein paar Jahren wird ohnehin nicht sein, Lehrer auszusuchen, sondern überhaupt Lehrer zu finden“, sagt er. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2016)

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