Wiener Schüler könnten sich einfach Urlaub nehmen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Stadtschulrat hat zwei Ansätze für das Problem der schulautonomen Tage: Entweder hat die Schule offen und es gibt Urlaubsanspruch. Oder der Bund entscheidet.

Manche Wiener Schüler genießen gerade eine Woche Herbstferien, andere sitzen in der Schule: Die unterschiedlichen Ferientage machen es Eltern, die Kinder an verschiedenen Schulen haben, nicht gerade leicht. 

Der Wiener Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky spricht sich für eine Reform der schulautonomen Tage aus. Derzeit werden zwei der insgesamt vier (Pflichtschulen) bzw. fünf (AHS) freien Tage bundeslandweit vorgegeben. Künftig sollen es entweder alle sein oder die Familien selbst aussuchen können, welche der restlichen Tage sie freinehmen wollen, so Czernohorszky laut "Radio Wien".

Zwei Tage verordnet, zwei wirklich autonom

Diskutiert wird über schulautonome Tage regelmäßig im Herbst um den Nationalfeiertag bzw. Allerheiligen sowie anlässlich der Zwickeltage um Christi Himmelfahrt und Fronleichnam. Derzeit werden zwei vom Landesschulrat bzw. Stadtschulrat zentral verordnet. Die restlichen werden von Schulgemeinschaft bzw. dem Schulforum festgelegt. So entstehen etwa künstliche Herbstferien oder unterschiedliche Ferientage an den Schulen mit dementsprechenden Betreuungsproblemen für Eltern.

Kinder könnten sich individuell frei nehmen

Künftig sollten nach dem Vorschlag Czernohorszkys entweder alle schulautonomen Tagen (die dann natürlich einen anderen Namen bräuchten) bundeslandweit vorgegeben werden. Oder aber die Familien sollen selbst entscheiden, an welchen restlichen zwei bzw. drei Tagen die Kinder freinehmen.

"So wie Arbeitnehmer sich an unterschiedlichen Tagen frei nehmen können", so der Stadtschulratspräsident. Flankiert werden müsse dieses System von Kriterien wie etwa, dass keine Schularbeits- oder Testtage freigenommen werden dürften. Ansonsten sieht er keine Probleme in der Praxis - Kinder würden schließlich auch an unterschiedlichen Tagen krank und versäumten Schultage.

Im Bildungsministerium plant man dagegen derzeit keine Änderungen. Im Zuge der geplanten Schulcluster durch das Schulautonomiepaket werde es zu einer besseren Abstimmung der schulautonomen Tage innerhalb der Cluster kommen und damit zu weniger Betreuungsproblemen der betroffenen Eltern.

(APA/Red.)

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