Am 6. Dezember werden die Ergebnisse der Bildungsstudie vorgestellt.
Wien. Geld ist nicht genug, um gute Bildungsergebnisse zu haben: Das sagt Pisa-Macher Andreas Schleicher zehn Tage vor der Veröffentlichung der jüngsten Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie am 6. Dezember. „Es ist interessant, dass die wohlhabenden Staaten an der Leistungsspitze nur sehr dünn vertreten sind.“
Die österreichischen Schüler lagen beim vorigen Test in Mathematik mit 506 Punkten über dem OECD-Schnitt (494), beim Lesen mit 490 Punkten darunter (496) und in den Naturwissenschaften mit 506 Punkten etwa im Durchschnitt der OECD-Staaten (501). Dominiert wurden die Ranglisten von den extra ausgewiesenen chinesischen Regionen Shanghai und Hongkong sowie Singapur, Taiwan, Südkorea und Japan. Bester europäischer Staat war in Lesen und Naturwissenschaften Finnland, in Mathematik die Schweiz.
Holpriger Start
Der Anlauf zum Pisa-Test war diesmal in Österreich etwas holprig. Die damalige Bildungsministerin, Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), hatte nach einem Datenleck beim BIFIE-Institut einen Teststopp verhängt. Der Feldtest für Pisa wurde daher erst mit Verspätung im Frühling 2015 durchgeführt, der Haupttest im Herbst.
Die Naturwissenschaften stehen heuer zum zweiten Mal seit 2006 auch im Zentrum der Studie, für die in Österreich rund 8000 Schüler zwischen 15 und 16 Jahren getestet wurden – erstmals übrigens komplett am Computer, was laut Pisa-Macher Schleicher problemlos abgelaufen ist.
Eine weitere Premiere ist das neue Testfeld Gemeinschaftliches Problemlösen. Dafür mussten die Schüler Aufgaben in einem Chat lösen und dabei ihre soziale Kompetenz unter Beweis stellen. Die Ergebnisse dieses Testbereichs werden allerdings erst im Jahr 2017 präsentiert – genauso wie die separate Auswertung, die Oberösterreich diesmal bestellt hat. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2016)