Ausbau der Ganztagsschule wird finanziert

Wiener THERESIANUM /   Schule, Sch�ler, Gymnasium, Lernen, Bildung, Ausbildung, Lehrer, Unterricht,
Wiener THERESIANUM / Schule, Sch�ler, Gymnasium, Lernen, Bildung, Ausbildung, Lehrer, Unterricht, (c) (Michaela Bruckberger)
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VP-Chef Josef Pröll will Geld für den den Ausbau der ganztägigen Schule ausgeben. Das Bildungsministerium ist hocherfreut darüber, dass sich die ÖVP bewegt.

Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat Grund zur Freude: VP-Finanzminister Josef Pröll hat sich am Mittwoch bei seiner Rede zum "Projekt Österreich" für zwei ihrer Projekte ausgesprochen: Er will den Ausbau von Ganztagsschulen vorantreiben und hat sich für die Schulautonomie ausgesprochen.

»"Wir werden mehr Geld zur Verfügung stellen, um den Ausbau des ganztätigen Schulbereichs besser zu finanzieren." «

VP-Finanzminister Josef Pröll

Ganz überraschend kommt der schwarze Meinungsumschwung bei der Ganztagsschule nicht: Dass die ÖVP nun auf einen Ausbau der Nachmittagsbetreuung an Schulen drängt, hat ÖAAB-Obmann Michael Spindelegger bereits am Montag wissen lassen. Die ÖVP will das auch als Signal an berufstätige Frauen verstanden wissen.

Das von der ÖVP gepriesene Prinzip der Wahlfreiheit hält Pröll freilich hoch: Es soll keine verpflichtende "Zwangstagsschule" geben, sondern eine neue Form der Nachmittagsbetreuung. Die Regierung verfolgt derzeit lediglich das Ziel, an möglichst vielen Schulen eine neue Form der Betreuung einzuführen. Die ursprünglich geplante Ganztagsschule, an der sich Unterricht und freie Zeit abwechseln, wurde vom Bildungsministerium hinten angestellt.

Wie viele Plätze an wie vielen Schulen tatsächlich finanziert werden, ist noch offen. Das Bildungsministerium will zumindest auf 120 000 kommen, derzeit gibt es 90 000. "Dass sich die ÖVP bewegt hat, freut uns sehr," sagt Nikolaus Pelinka, der Sprecher von Ministerin Schmied gegenüber DiePresse.com. "Nun müssen den Worten Taten folgen." Als erste Tat möchte das Bildungsministerium die Unterstützung der ÖVP bei der Verhandlung des neuen Lehrerdienstrechtes. Denn wie viele Schüler am Nachmittag betreut werden können, hängt mittelfristig von den Arbeitsverträgen der Lehrer ab.

Mehr Schulautonomie

Die Gesamtschule lehnt die ÖVP nach wie vor ab. Die Vielfalt der Schulen sei eine "Stärke des Systems", hält Pröll an der VP-Linie des differenzierten Schulsystems fest. Allerdings müsse es an den Schnittstellen viel durchlässiger werden.

Erstmals sprach sich Pröll auch klar für eine Stärkung der Schulautonomie aus. Die Direktoren sollen hier etwa selbst darüber entscheiden, welche Lehrer eingestellt werden.

Ganztägig betreut

SP-Bildungsministerin Schmied entwarf die "Tagesbetreuung Neu", bei der Schüler am Nachmittag zehn Stunden pro Woche ein "Bildungsangebot", etwa Förderstunden oder Hausaufgabenbetreuung, durch Lehrer erhalten. Ein Ausbau dieses Angebots wird etwa als Mittel zu Senkung der Ausgaben für Nachhilfeunterricht gesehen. Bei "echten" Ganztagsschulen wechseln einander Unterricht und Freizeit-Angebote ab und sind nicht in Vormittag und Nachmittag aufgesplittet.

(ros)

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