Czernohorszky zu Kopftuch: „Es gefällt mir gar nicht“

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein Kopftuchverbot für junge Mädchen will der Bildungsstadtrat nicht. Er setzt auf andere Maßnahmen.

Dass teilweise schon Mädchen in der Volksschule Kopftuch tragen, findet der neue Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) nicht gut. „Es gefällt mir gar nicht“, sagte er am Donnerstag in ORF Wien. Verbieten will er das Kopftuch für junge Mädchen an Schulen oder in Kindergärten trotzdem nicht.

Solche Verbote seien Sache des Bundes und es sei fraglich, was solche besonders markige Ansagen in diesem Bereich bringen würden. „Wichtig ist zu sagen: Wir wollen das nicht und wir schauen uns das an“, sagte der Ex-Stadtschulratspräsident, der im Zuge der Krise der Wiener SPÖ kürzlich Stadträtin Sandra Frauenberger abgelöst hat.

Vielmehr sollen die Lehrerinnen und Kindergartenpädagoginnen über solche Fälle mit der Jugendwohlfahrt reden. „Damit die sich anschauen, ob das eine Gefährdung des Kindeswohls ist.“ Kein Kind dürfe gezwungen werden, ein Kopftuch gegen seinen Willen zu tragen. Der Job der Pädagoginnen und Pädagogen sei es zu schauen, dass es den Kindern gut gehe.

Salzburger Kindergärten ohne Kopftuch

Der Stadtrat verweist auf den Salzburger Weg: Kindergärten müssen Eltern davon abhalten, ihre Töchter mit Kopftuch in den Kindergarten zu schicken. Wie der ORF berichtet, zeigt das laut der Stadträtin auch Wirkung: Die betroffenen Mädchen legen das Kopftuch nun ab, bevor sie in den Kindergarten kommen.

(red.)

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