Deutsch vor Schuleintritt, die Wiedereinführung von Leistungsgruppen und der Erhalt des Gymnasiums sind ÖVP und FPÖ wichtig. Die Schulpflicht könnte verlängert werden.
Wien. Weit sind die Verhandler von ÖVP und FPÖ im Bildungsbereich noch nicht gekommen. Wie auch? Bislang hat die Fachgruppe erst ein einziges Mal getagt und dabei vorwiegend über die angespannte Finanzsituation im Bildungsbereich gesprochen. Morgen, Donnerstag, soll es ein neuerliches Treffen der Verhandler (Namen siehe Faktenkasten) geben. Dabei will man die inhaltlichen Eckpunkte festlegen. Für die ersten öffentlichen Diskussionen hat es aber nicht einmal die gebraucht.
Denn schon die Zusammensetzung der Verhandlergruppe hat für Kritik gesorgt. Die schwarze Lehrergewerkschaft sah sich ausgebootet. Dass ÖVP-Parteichef Sebastian Kurz ausgerechnet den Autor und Mitbegründer der Sir-Karl-Popper-Schule Andreas Salcher ins Team holte, sei eine Provokation. Als „Populisten“ und „Scharlatan“ bezeichnet Pflichtschullehrergewerkschafter Paul Kimberger Salcher öffentlich. Die Gewerkschaft fürchtet offenbar um ihren Einfluss.
Ganz andere Befürchtungen hat die SPÖ, die nach rund zehn Jahren das Bildungsministerium erstmals wieder aus der Hand geben muss. Noch-Ministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) warnte davor, dass im Bildungsbereich der Rückwärtsgang eingelegt werde. Inwieweit sich eine schwarz-blaue Koalition an das kürzlich beschlossene Schulautonomiepaket, das Direktoren mehr Freiheit bringen soll, gebunden fühlt, ist unklar. Das Paket war in der ÖVP (trotz Zustimmung) nicht unumstritten. Bei anderen Punkten zeichnen sich schon schwarz-blaue bildungspolitische Neuerungen ab. Ein Überblick.