Die IGGÖ sieht nach einem Treffen im Bildungsministerium keine Gesprächsbereitschaft und kündigt nun rechtliche Schritte an.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) prüft rechtliche Schritte gegen den Erlass, dass bei Teilnehmern des Wahlfachs Religion in Schulzeugnissen anstelle der Bezeichnung "Islam" nun "IGGÖ" im Zeugnis steht. Ein Termin im Bildungsministerium am Freitagvormittag hat ohne Ergebnis geendet. "Gespräche machen nur Sinn, wenn die Gegenseite auch wirklich verhandlungsbereit ist, doch genau das fehlte auf Seiten des Ministeriums beim heutigen Termin", wird IGGÖ-Präsident Ümit Vural in einer Aussendung zitiert.
Es gehe nicht nur um einen klaren Akt der Diskriminierung, heißt es, sondern auch darum, dass "nichts weniger als ein ganzes Religionsbekenntnis von Zeugnissen verschwunden" sei. "Das alles ist eines Rechtsstaates einfach nicht mehr würdig." Sobald man konkrete Schritt setze, werde man das kommunizieren. Aber: „Wir unterstützen bereits Betroffene, also muslimische Eltern, im ganzen Land, damit sie direkt gegen den diskriminierenden Erlass vorgehen können."
Bereit für Gespräche
Die Interessenvertretung der Muslime sieht aber noch die Chance auf eine Lösung: Die Tür für "späte Einsicht" sei noch nicht zu. Auch wenn das Vertrauensverhältnis der Muslime "durch den einseitig verkündeten und diskriminierenden Erlass des Bildungsministeriums erschüttert" sei, werde man für Gespräche bereit stehen.
(eko)