Lehrer sollen Herbstferien auch zur Fortbildung nutzen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will, dass Pädagogische Hochschulen Angebote schaffen. Er plant auch Anreize für Kinderbetreuung in den Herbstferien.

Wien. Die neuen Herbstferien sollen Lehrern nicht nur zur Erholung, sondern auch zur Weiterbildung dienen. „Die Lehrerinnen und Lehrer können und sollen die Zeit nützen und das Fortbildungsangebot in Anspruch nehmen“, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Am Montag bei einer Pressekonferenz. Er werde die Pädagogischen Hochschulen dazu anhalten, in dieser Zeit entsprechende Möglichkeiten zu schaffen. Und er werde auch den Direktoren sagen, dass sie die Lehrer, bei denen etwa Schülerfeedback zeige, dass es notwendig sei, zur Fortbildung schicken sollten.

Die einheitlichen Ferien werden am Mittwoch im Ministerrat beschlossen. Demnach ist künftig in ganz Österreich von 26. Oktober bis 2. November schulfrei. Dafür werden die freien Dienstage nach Ostern und Pfingsten gestrichen sowie je nachdem, auf welchen Tag der Nationalfeiertag fällt, ein bis drei schulautonome Tage. Letztere sind grundsätzlich nicht nur für Fenstertage, sondern auch für Fortbildung vorgesehen.

Schon ab kommendem Herbst?

Fix sind die Herbstferien ab 2020. Die Bundesländer könnten sie ein Jahr früher einführen – die meisten tun das aber nicht. Wien, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und die Steiermark verzichten darauf. Burgenland und Oberösterreich haben noch nicht entschieden, aus Tirol gab es vorerst keine Stellungnahme. In Vorarlberg gibt es bereits seit 2004 fixe Herbstferien.

Dass nicht alle mit den neuen Ferien zufrieden sind, ist Faßmann bewusst. „Hätten wir weiter versucht, einen Konsens zu suchen, wären wir auch diesmal nicht weitergekommen.“ Er sieht aber „kein wirkliches Haar in der Suppe“. Die Herbstferien würden eine bessere Balance zwischen dem zerrissenen Sommersemester und dem dichten Wintersemester herstellen, sie würden Planungssicherheit bieten und die Betreuungsituation für Familien mit mehreren Kindern in verschiedenen Schulen erleichtern.

Für die Eltern – deren offizielle Vertreter uneins sind, was die Ferien angeht – ist jedenfalls zentral, dass es im Herbst Betreuungsmöglichkeiten gibt. Faßmann will über das Bildungsinvestitionsgesetz (mit dem der Ausbau der Ganztagsplätze gefördert wird) Anreize setzen, damit Länder und Gemeinden die Betreuung in den Ferienzeiten weiterentwickeln. 

(beba/APA)

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