Pädagogen als Sekretäre: „Das ist nicht gescheit“

Niederösterreichs Bildungsdirektor Johann Heuras (ÖVP).
Niederösterreichs Bildungsdirektor Johann Heuras (ÖVP).APA/HANS KLAUS TECHT
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Direktoren sollten zurück in die Klasse. Die administrative Arbeit müsse ihnen abgenommen werden, schlägt Niederösterreichs Bildungsdirektor vor.

Wien. Formulare ausfüllen, Datenbanken befüllen, Statistiken führen und standardisierte Tests abhalten: Die Zahl der administrativen Aufgaben, denen sich Schuldirektoren gegenübersehen, wächst stetig. Dennoch werden sie in Pflichtschulen damit alleingelassen. In Volks- und Mittelschulen wird den Direktoren anders als in höheren Schulen kein Sekretariatspersonal zur Verfügung gestellt. Das führt laut Niederösterreichs Bildungsdirektor zu vielen Beschwerden: „,Ich schaffe es nicht mehr. Der bürokratische Aufwand ist zu viel.‘ Das höre ich von Direktoren immer öfter“, erzählt Johann Heuras (ÖVP) im Gespräch mit der „Presse“.

Auch er hält dieses System für „nicht effizient“. In der Praxis bedeute das nämlich Folgendes: „Ein guter Pädagoge bewirbt sich für einen Direktorenposten. Er bekommt die Stelle und scheidet damit aus der Pädagogik aus. Stattdessen erledigt er Büroarbeiten. Das ist doch nicht gescheit“, so Heuras. Es handle sich um eine Vergeudung von Wissen und Ressourcen. Es brauche dringend auch in den Pflichtschulen administratives Personal. Denn unter diesen Voraussetzungen sei es auch immer schwieriger, Bewerber für die Leitung einer Schule zu finden.

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