Huainigg: Etappenplan zur Sonderschul-Abschaffung

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Huainigg Etappenplan SonderschulAbschaffung(c) Reuters
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Kinder mit Sonderschul-Abschluss haben am Arbeitsmarkt keine Chance, sagt der Behindertensprecher der ÖVP. Er fordert neue Schulversuche an zwei- und dreijährigen berufsbildenden Schulen.

ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg tritt für einen gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern ein. Die Integration wurde zwar auf die neunte Schulstufe an Polytechnischen Schulen und einjährigen Haushaltsschulenbezeichnet ausgeweitet, das bezeichnet Huainigg er als zu wenig weitreichend. In den "Salzburger Nachrichten" fordert er einen Etappenplan, wonach mittels Schulversuch auch die zwei- und dreijährigen berufsbildenden Schulen wie Handels- oder Landwirtschaftsschulen für Integrationsschüler geöffnet werden sollen.

Integration bis zum Ende der Pflichtschulzeit

Derzeit ist eine Novelle des Unterrichtsministeriums in Begutachtung, die die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ab Herbst 2012 an den Polytechnischen Schulen und einjährigen Haushaltsschulen vorsieht. Damit soll der langjährige Schulversuch ins Regelschulwesen überführt und die Integration bis zum Ende der Pflichtschulzeit möglich werden. Huainigg schlägt den zeitgleichen Start eines Schulversuchs an zwei- und dreijährigen berufsbildenden Schulen vor; nach drei Jahren könne auch die Integration in diesen Schulen ins Regelschulwesen übernommen werden. "Die Schüler sollen dort Teilqualifikationen erwerben können, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigern", wird Huainigg zitiert.

Keine Aussichten auf Arbeit

Chancenlos am Arbeitsmarkt seien hingegen Kinder mit Sonderschulabschluss, so Huainigg. Sonderschulen hätten sich zu "Aussonderungsschulen" entwickelt und "produzieren behinderte Kinder", das für diese Schulen investierte Geld solle stattdessen für Integration ausgegeben werden. Laut Statistik Austria besuchten im Schuljahr 2009/10 die Hälfte der rund 27.800 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine Sonderschule. Die Sonderschulen sind in Österreich nach wie vor die Schulform mit dem höchsten Migrantenanteil: 27,8 Prozent der Sonderschüler hatten 2009/10 eine nichtdeutsche Umgangssprache, ein exakt gleich hoher Anteil wie 2008/09.

(APA/Red.)

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