Lehrerdienstrecht: Das laute Stillschweigen

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Erste Details zum Lehrerdienstrecht sind bekannt. Junglehrer sollen 2400 Euro brutto verdienen. Der unterschiedlichen Bezahlung von Pflichtschul- und AHS-Lehrern sollte damit ein Ende gesetzt werden.

Wien/Red. Die genauen Pläne in Sachen Lehrerdienstrecht sollen nicht an die Öffentlichkeit – darauf einigten sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) und Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) mit den Lehrervertretern. Wie viel Lehrer künftig verdienen sollen und wie viele Stunden sie dafür in der Schule sein sollen, sollte hinter verschlossener Türe – und damit ohne größerer Aufregung – verhandelt werden. Dieses Vorhaben wurde nur teilweise umgesetzt.

Denn einige Details des 26 Seiten umfassenden Plans zum neuen Dienst- und Besoldungsrecht für Lehrer wurden trotz Schweigepflicht publik. So sollen ab 2013 alle neu eingestellten Pädagogen 2400 Euro brutto verdienen („Die Presse“ berichtete). Der unterschiedlichen Bezahlung von Pflichtschul- und AHS-Lehrern sollte damit ein Ende gesetzt werden. Für die angehenden Pflichtschullehrer ein positives Signal. Ihr Monatsbezug würde durch das neue Dienstrecht um zirka 400 Euro brutto steigen. Bei den AHS-Lehrern wären das immerhin 200 Euro monatlich. Ausgeglichen sollen die höheren Einstiegsgehälter aber durch flachere Gehaltskurven werden.

Mehr Gehalt für Schularbeitsfächer

Völlig einheitlich wird die Bezahlung aber auch künftig nicht sein. Berücksichtigt sollen etwa Zusatztätigkeiten werden. Spezialaufgaben wie Management oder Arbeit in Klassen mit vielen Schülern mit Migrationshintergrund sollen zusätzlich entlohnt werden. Außerdem soll es für Schularbeitsfächer wie Mathematik mehr geben als etwa für Musik oder Turnen.

Die Gewerkschaft will das Papier nun „richtig zerlegen, nachrechnen und bewerten“. Dann sollen entsprechende Nachfragen an die Ministerien gestellt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2012)

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