Bildungsvolksbegehren: "Halb konkrete Geschichte"

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Der fertige Text des von Ex-Vizekanzler Hannes Androsch initiierte Bildungsvolksbegehren soll am Donnerstag öffentlich präsentiert werden. Bisher vorliegende Entwürfe zeigen aber: Präzise Forderungen fehlen.

Wien/J.n. Der richtige Slogan für das von Ex-Vizekanzler Hannes Androsch initiierte Bildungsvolksbegehren wurde gefunden – konkrete Inhalte fehlen hingegen noch immer. Unter dem Motto „Österreich darf nicht sitzen bleiben“ sollen die benötigten 8032 Unterschriften gesammelt werden, um die Durchführung des Volksbegehrens beim Innenministerium beantragen zu können.

Der konkrete Text soll am Mittwoch bei einem weiteren „Vernetzungstreffen“ interessierten Organisationen und Plattformen präsentiert werden. Am Donnerstag wird das Konzept – für dessen Endfassung der ehemalige steirische ÖVP-Politiker Bernd Schilcher verantwortlich ist – öffentlich vorgestellt werden. Die größte Herausforderung dabei sei, „den Spagat zwischen ganz konkreten Vorschlägen und nebulösen Forderungen zu machen“, meint Schilcher im Gespräch mit der „Presse“.

In den bisher vorliegenden Entwürfen fehlen präzise Forderungen. In der Endfassung soll es zehn bis 15 Punkte geben, die sich inhaltlich an einzelne Gruppen wie Politiker, Lehrer, Eltern und Schüler richten. Schilcher selbst spricht von einer „halb konkreten Geschichte“. Ob es eine klares Statement für oder gegen die Gesamtschule geben wird, ist noch unklar. Konkrete Vorschläge fehlen auch zur neuen Lehrerbildung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2011)

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