Sonderschule und NMS haben höchsten Migrantenanteil

Sonderschule haben hoechsten Migrantenanteil
Sonderschule haben hoechsten Migrantenanteil(c) Clemens FABRY
  • Drucken

Der Anteil von Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache an AHS und BHS steigt langsam. Unter Migranten gibt es mehr Schulabbrecher und Sitzenbleiber als unter deutschprachigen Schülern.

Die Sonderschulen sind in Österreich nach wie vor die Schulform mit dem höchsten Migrantenanteil: Rund 28 Prozent der Sonderschüler hatten 2009/10 eine nichtdeutsche Umgangssprache. Ein Grund dafür sei, dass Deutschkenntnisse bei Migranten oft den Schultyp bestimmen: "Schüler, die zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung im Alltag kein Deutsch sprechen, sind daher oft gezwungen, ihre Ausbildung statt in einer Volksschule an einer Sonderschule zu beginnen", heißt es in der nun erschienenen Studie "migration & integration".

Anteil an NMS größer als an Hauptschule

Mit 27,5 Prozent ist auch in den Neuen Mittelschulen (NMS) der Migrantenanteil sehr hoch, höher sogar als an den Hauptschulen: Dort hat rund jeder fünfte Schüler eine andere Muttersprache als Deutsch. 2009/10 haben insgesamt 16.848 Schüler eine NMS besucht, 4631 davon sprechen zu Hause nicht Deutsch; bei den Hauptschülern sind es 45.363 von 217.338 Schülern.

An AHS und BHS liegt der Anteil weit darunter: Nur jeder siebte bzw. jeder neunte Schüler hat dort Migrationshintergrund. Allerdings ist in beiden Schultypen ein Zuwachs zu verzeichnen (dieser schlägt sich aber insgesamt in allen Schultypen nieder). Auch an Berufsschulen und berufsbildenden mittleren Schulen ist der Anteil niedrig, aber leicht gestiegen: Auf knapp neun Prozent (Berufsschulen) bzw. knapp zwölf Prozent.

Mehr Schulabbrecher als deutschsprachige

''migration & integration''

Große Unterschiede zwischen Schülern mit deutscher und nichtdeutscher Muttersprache zeigt die Publikation bei Schulabbruch und Klassenwiederholungen: Von den nichtdeutschsprachigen Schülern, die 2008/09 eine vierte Klasse Hauptschule besucht haben, haben 14 Prozent ihre Ausbildung danach nicht weiter fortgesetzt, unter den deutschsprachigen Hauptschulabgängern waren es nur vier Prozent.

Nach der vierten Klasse AHS haben 2,6 Prozent der Schüler mit Migrationshintergrund, aber nur ein Prozent der deutschsprachigen Schüler die Schule abgebrochen. Klassenwiederholungen kommen bei vier(Hauptschule) bzw. 6,5 Prozent (AHS) der Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache vor, aber nur bei ein bzw. vier Prozent ihrer deutschsprachigen Altersgenossen vor. 

Die Publikation wurde vom Innenministerium und dem Europäischen Integrationsfonds finanziert und von der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Statistik Austria erstellt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.