Neue Mittelschule: „Es war eine leichte Entscheidung“

NMS. Jacqueline und ihre Eltern haben sich für die Schule im Ort entschieden und loben deren Vielfalt.

Eichgraben/Rovi. Was sie später mal werden will, weiß Jacqueline noch nicht. Vielleicht „irgendwas mit Pferden“, wie so viele Mädchen ihres Alters. Ihre Eltern wünschen sich, dass sie eine gute schulische Basis hat – egal, ob sie später eine Lehre beginnt oder auf eine höhere Schule wechselt. Deshalb haben sie sich für eine Neue Mittelschule (NMS) entschieden, die ab der dritten Klasse zwei Schulzweige anbietet: Den allgemeinbildenden mit AHS-Lehrplan und den berufsorientierten Schulzweig mit Hauptschullehrplan.

Die Schule bietet aber noch weitere Vorteile, wie Vater Andreas Freistetter erzählt: Sie ist im selben Ort wie das Elternhaus, in Eichgraben, einige Kilometer westlich von Wien. Die beiden nächstgelegenen Gymnasien sind nicht nur weiter entfernt, sondern auch überlaufen. „Bei uns gibt es viel Zuzug aus Wien, und diese Eltern bevorzugen alle die AHS“ erzählt der Vater. „In Jacquelines Klasse sind dagegen nur 21 Kinder.“ Schließlich überzeugte ein Gespräch mit dem Direktor die Familie. Dieser nahm sich abends eine Stunde Zeit, um die Schulwahl zu diskutieren. Und weil auch Jacqueline lieber auf die NMS als auf eine AHS wechseln wollte, fiel die Entscheidung leicht.

Problemkinder kein Thema

Nun, nach einigen Monaten an der neuen Schule, ist die Familie sicher, dass es die richtige Wahl war. Angetan ist sie vom Engagement der Lehrer – die Klassenvorständin ist bei Problemen am Handy erreichbar – und dem individualisierten Unterricht. So bekommt das Mädchen in Englisch Förderunterricht. Nicht, weil sie schlechter, sondern weil sie besser ist als die meisten Kinder.

Was den NMS oft angekreidet wird – nämlich viele Problemkinder und Ausländer – ist kein Thema. Die Migranten seien größtenteils gut integriert und sicher kein störender Faktor, sagt der Vater. Was aber auch an der Lage der Schule liegen dürfte, wie er sagt. In Wien hätte möglicherweise ein Gymnasium das Rennen gemacht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2012)

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