Lehrerdienstrecht: "Viele Fragen, wenig Antworten"

Lehrerdienstrecht Viele Fragen wenig
Lehrerdienstrecht Viele Fragen wenig(c) Dapd (Hans Punz)
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Aus Sicht der Verhandler auf Seiten der Lehrergewerkschaft sind noch viele Fragen zum neuen Dienstrecht offen. Das nächste Treffen soll im Juni stattfinden.

Die Gewerkschafter sind am Montag wie angekündigt mit einer Reihe von Fragen in die zweite Runde der Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht gegangen. Nach der vierstündigen Gesprächsrunde auf Beamtenebene gibt es allerdings aus Sicht der Lehrervertreter noch immer "viele Fragen, wenig Antworten", wie die "ARGE Lehrer" in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst in einer Aussendung monierte.

Allerdings hätten die Beamte versprochen, die geforderten Informationen nachzuliefern, sagte ARGE-Chef Paul Kimberger (FCG). Und immerhin habe auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) bestätigt, dass den Lehrern "wesentliche Punkte" des neuen Dienstrechts noch nicht übergeben wurden. "Ich bin gespannt, was vonseiten des Dienstgebers nachgelegt wird." Im Juni soll das nächste Treffen stattfinden.

Erst wenn die Gewerkschaft alle Rahmenbedingungen kenne, könne sie das "Gesamtpaket" bewerten, betonte Kimberger. So haben die Lehrervertreter von den Beamten eine umfassende Betrachtung der Lehrerarbeitszeit gefordert. Diese Beschreibung der Rechte und Pflichten soll auch die "falsch laufenden Diskussion vom Lehrerberuf als Halbtagsjob" beenden, so der Vertreter der Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS), Jürgen Rainer (FCG).

Ausbildung aller Pädagogen auf Master-Niveau

Auch die künftige, derzeit vor einer Reform stehende Lehrerausbildung müsse fixiert werden. "Wir wollen keine Stufenlehrer produzieren, wo die Ausbildung umso geringer ist je jünger die Kinder sind", stellte Rainer klar. Die Gewerkschaft fordert hier eine Ausbildung aller Pädagogen auf Masterniveau. Beim Unterstützungspersonal für Lehrer brauche es ebenfalls genaue Vorgaben, ab wann dieses zum Einsatz kommt.

Aus Sicht der Gewerkschaft ist die Regierung mit ihren Antworten säumig, immerhin sei sie von den Lehrervertretern bereits im Juli 2011 damit konfrontiert worden. Allerdings scheine es ihr "bis jetzt kein Anliegen zu sein, sich mit diesen entscheidenden Zukunftsfragen zu beschäftigen, um eine weitere Verbesserung unseres Schulsystems zu ermöglichen".

Auf Eckpunkte bis zum Sommer einigen

Bis zum Sommer könne man sich wohl noch auf die Eckpunkte einigen, zeigen sich Rainer wie Kimberger dennoch optimistisch. Voraussetzung sei aber, dass die Gewerkschaft die Bedingungen kenne, unter denen die Lehrer künftig arbeiten werden. "Wenn der Support, die Ausbildung und die Aufgaben der Lehrer außer Streit gestellt sind, dann kann es schnell gehen", meint Rainer. Und geklärt werden müssten diese Fragen ohnehin, "sonst fangen wir in zwei Jahren wieder mit derselben Diskussion an".

(APA)

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