Karl: Nicht alle Lehrer benötigen Master

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Karl Brauchen nicht fuer(c) Michaela Bruckberger
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Die Wissenschaftsministerin verteidigt die Pläne zur neuen Lehrerausbildung. Sie plädiert für eine Ausdifferenzierung der Aufgaben an den Schulen. Nicht für alle Aufgaben benötige man vollausgebildete Lehrer.

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) hat am Donnerstagabend bei einem Hintergrundgespräch die Pläne zur neuen Lehrerausbildung verteidigt, wonach nicht alle Pädagogen eine vollakademische Ausbildung bekommen sollen. "Wir gehen immer davon aus, dass wir für alles an der Schule vollausgebildete Lehrer brauchen", bemängelte sie und plädierte für mehr Aufgabendifferenzierung. Der Status quo sei möglicherweise auch der Grund dafür, dass das österreichische Schulsystem so teuer sei. "Das müssen wir uns aber erst anschauen."

Es sei immer mehr Usus, dass die Master-Ausbildung berufsbegleitend absolviert wird und darauf hätten auch die Hochschulen reagiert, verteidigte Karl den Vorschlag im Expertenpapier, wonach Junglehrer nach dem Bachelor einen zweijährigen Turnus in der Praxis beginnen und parallel dazu weiterstudieren sollen.

Gewerkschaft für Master

Erst am Freitag hat die Universitätsgewerkschaft in einem offenen Brief den Master als "Mindeststandard" für eine Anstellung in allen Schulstufen gefordert. "Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer ist abzulehnen, da diese in jedem Fall mit Qualitätsverlusten verbunden ist", schreiben die Universitätslehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD).

Karl betonte allerdings, dass noch Änderungen des derzeit angedachten Modells möglich seien. Immerhin habe die Vorbereitungsgruppe, die für die praktische Umsetzung der im Expertenpapier gemachten Vorschläge zuständig ist, noch nicht mit ihrer Arbeit begonnen.

Start bis 2013

Noch bis kommende Woche laufen Stakeholder-Konferenzen, bei denen alternative Vorschläge diskutiert werden können. Danach soll die Vorbereitungsgruppe unter Leitung des früheren steirischen ÖVP-Bundesrates Andreas Schnider die Ergebnisse aus den Konferenzen und andere Stellungnahmen, etwa von der neu geschaffenen "Universitäre Plattform für Lehrer/innen/bildung", in das Expertenpapier einarbeiten. Bis 2013 soll der erste Jahrgang der neuen Lehrerausbildung starten.

(APA)

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