Sprachförderung: Kurz will Intensivkurse an 50 Schulen

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SchulkindClemens Fabry
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Ab Herbst soll es Pilotprojekte geben. Details will das Unterrichtsministerium im März präsentieren. Für Kurz geht es jedenfalls nicht nur um die Migrantenkinder.

Wien/Apa/Beba. Ab Herbst will die Regierung die schulische Sprachförderung für Kinder mit Deutschdefiziten ausbauen. ÖVP-Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz forderte nun gestern, Mittwoch, im ORF-Radio, dass es ab kommendem Schuljahr an vorerst 50 Standorten verpflichtende Deutschkurse für Kinder mit Sprachproblemen geben soll – insbesondere in Wien und in jenen Ballungszentren, wo es viele Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch bzw. mit Defiziten gibt.

Er pocht dabei auf sein Modell: Deutsch vor Schuleintritt. Demnach soll es ein Vorschuljahr für all jene Kinder geben, die auch nach dem Kindergarten noch Deutschdefizite haben. Für die Quereinsteiger, die frisch nach Österreich zugewandert sind und noch kein Deutsch beherrschen, will der Staatssekretär Intensivkurse in eigenen Sprachklassen.

Das Büro von Ministerin Claudia Schmied (SPÖ) – die diese Vorschläge bisher als „Ghettoklassen“ abgelehnt hat – will zur konkreten Umsetzung noch nichts sagen. Es gelte die Einigung auf den Ausbau der Sprachförderung, die bereits Anfang Dezember im Ministerrat erzielt wurde – die Details seien aber noch völlig offen.

Derzeit werde „seriös an einem ordentlichen Projekt gearbeitet“, gemeinsam mit Experten würden konkrete Modelle für die Sprachförderung entwickelt – mit dem Koalitionspartner würden diese dann besprochen, „wenn sie fertig sind“. Im März sollen die Modelle stehen, ab Herbst sollen dann Pilotprojekte in allen Bundesländern gestartet werden – wie viele und wo, werde noch entschieden.

Auch deutschsprachige Kinder

Für Kurz geht es jedenfalls nicht nur um die Migrantenkinder. Auch zahlreiche Kinder ohne Migrationshintergrund hätten Deutschdefizite, wenn sie mit der Schule beginnen – für sie soll das verpflichtende Sprachförderjahr in der Vorschule ebenfalls gelten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2013)

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