Junglehrer: Wahl zwischen Dienstrecht alt und neu

Junglehrer Dienstrecht
Junglehrer Dienstrecht(c) Clemens Fabry
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Der Vorschlag der Regierung ist zuletzt um ein Optionenmodell angereichert worden.

Wien/Apa/Red. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) glaubt weiter an eine mögliche Einigung bei den Verhandlungen mit der Lehrergewerkschaft über ein neues Dienstrecht. „Keiner wird den Tisch verlassen, ich schon gar nicht“, betonte sie am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz. Der Vorschlag der Regierung sei zuletzt um ein Optionenmodell angereichert worden: Vorgesehen ist, dass neu in den Dienst eintretende Lehrer in den ersten zwei Jahren entscheiden können, ob für sie das alte oder das neue Dienstrecht gelten soll. „Aber das ist alles noch eine Frage der Verhandlungen“, so Schmied.

Die Ministerin betonte, dass es sich beim neuen Dienst- und Besoldungsrecht um ein „sehr attraktives Angebot“ auch im Vergleich mit anderen Berufsgruppen handle. Junglehrern würde dieses pro Monat zwischen 400 und 600 Euro Mehrverdienst bringen. „Das würde ich den jungen Menschen nur ungern vorenthalten.“

Regierung und Lehrergewerkschaft verhandeln seit fast einem Jahr über ein neues Dienstrecht. Der aktuelle Regierungsvorschlag sieht vor, dass neu eintretende Lehrer 24 Stunden pro Woche unterrichten sollen, wobei darunter auch Lernzeiten bei der Tagesbetreuung fallen – bisher liegt die Unterrichtsverpflichtung bei 20 bis 22 Stunden. Die Regierung hat den Vorschlag aber bereits adaptiert: So könnten jene Lehrer, die etwa als Klassenvorstand oder als Mentoren für Junglehrer tätig sind, weniger unterrichten müssen.

Einigung vor Sommer nötig

Derzeit wird mit Hochdruck an dem neuen Lehrerdienstrecht gearbeitet. Will die Regierung das Dienstrecht noch vor der Nationalratswahl im Herbst beschließen, muss eine Einigung noch vor dem Sommer zustande kommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2013)

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