Pfarrer straft Schüler: Eltern erheben weitere Vorwürfe

Nach ElternBeschwerden ueber Religionslehrer
Nach ElternBeschwerden ueber Religionslehrer(c) REUTERS (� Chris Helgren / Reuters)
  • Drucken

Ein burgenländischer Pfarrer soll einen Volksschüler dazu aufgefordert haben, einen Schuh mit dem Mund aus dem Mistkübel zu holen. Nun ermitteln das katholische Schulamt und die Polizei.

Die Affäre um einen katholischen Pfarrer, der an einer burgenländischen Volksschule Kinder auf ungewöhnliche Art gestraft hat, zieht immer weitere Kreise: Einem Bericht des ORF Burgenland zufolge ermitteln Polizei und das katholische Schulamt. Das bestätigt der stellvertretende Schulamtsleiter Stefan Bubich. Er werde die einzelnen Fälle in den Schulen genau prüfen und mit Eltern, Betroffenen und dem Pfarrer sprechen.

Anfang der Woche ist bekannt geworden, dass der Pfarrer im Religionsunterricht einen Schüler strafen wollte, weil er zweimal Hausschuhe in den Mistkübel geworfen hat. Er forderte ihn auf: "Hol's mit dem Mund raus." Nun tauchen auch aus zwei anderen Volksschulen Vorwürfe von Eltern auf: Eine Mutter habe laut ORF Burgenland berichtet, dass der Pfarrer bekannt dafür sei, Kinder gerne am Bauch zu kitzeln. Weil ihr Sohn das nicht wollte, habe er sich unter einem Computertisch versteckt. Der Pfarrer habe dem Buben daraufhin gesagt, er solle die ganze Stunde dortbleiben. Eine andere Frau erzählte, der Seelsorger habe ihren Sohn vor ihren Augen in der Volksschule körperlich misshandelt.

Was den Vorfall mit dem Computertisch betreffe, entsprächen die Aussagen "nicht den Tatsachen", so der Pfarrer. Hinsichtlich der anderen Eltern-Beschwerden stellte er fest, er könne auf anonyme Vorwürfe nicht reagieren.

"Gesteuerte Aktionen"?

Der Pfarrer wurde mittlerweile in einer Volksschule vom Religionsunterricht freigestellt. In den zwei anderen Schulen unterrichte er weiterhin, bestätigte Bubich. "Ich werde immer wieder von Eltern angerufen, die mich bitten, ja den Pfarrer in der Schule zu lassen", so der stellvertretende Schulamtsleiter. Anrufer würden auch die Ansicht zum Ausdruck bringen, "dass das, was da passiert, gesteuerte Aktionen sind".

Er gehe ohne Vorurteile in diese Untersuchung, hielt Bubich fest. Von jenen Eltern, die nun Vorwürfe erheben, sei er mit Ausnahme eines Vorfalls bisher nicht kontaktiert worden. Auch beim Landesschulrat will man die Untersuchungen abwarten. Falls der Eindruck entstehe, dass nicht alle Vorwürfe geklärt werden, werde er das Unterrichtsministerium einschalten, so Landesschulratspräsident Gerhard Resch gegenüber dem ORF Burgenland.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.