Schweizer Lehrer wegen "Auschwitz-Witz" entlassen

Schweizer Lehrer wegen AuschwitzWitz
Schweizer Lehrer wegen AuschwitzWitz(c) EPA (FRANK LEONHARDT)
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Fotos auf Facebook und ein Kommentar über Hitlers "Mein Kampf" kosteten dem Primarlehrer den Job. Der Pädagoge findet, als Jude habe er das Recht, Witze über Juden zu machen.

Unpassendes Verhalten während einer Weiterbildungsreise ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz hat einem Schweizer Lehrer den Job gekostet. Der Primarlehrer wurde wegen Fotos auf Facebook und einer bewussten Provokation mit sofortiger Wirkung entlassen. Er will dagegen berufen.

Der Lehrer stehe nicht mehr im Schuldienst, bestätigte Michael Fiaux, Sprecher des Departementes für Bildung, Jugend und Kultur eine Information der Zeitung "Le Matin". Laut dem Zeitungsbericht hatte der Primarlehrer auf Facebook ein Foto von sich veröffentlicht, das ihn im KZ unter dem Schriftzug "Arbeit macht frei" mit einem Teller "Nasi Goreng" in der Hand zeigt.

Lehrer betrachtet sich selbst als Jude

Als Jude habe er das Recht, Witze über Juden zu machen, findet der Pädagoge. Auch als er gesagt habe, "Mein Kampf" sei sein Lieblingsbuch, habe er nur einen Medienrummel auslösen wollen. "Ich habe dieses beschissene Buch nie gelesen. Das war nur Provokation", sagte er der Nachrichtenagentur sda.

Auf die Geschichte angesprochen, erklärte der katholisch getaufte Lehrer, der sich wegen seiner jüdischen Großmutter als Jude betrachtet und für rechtspopulistische Mouvement citoyens vaudois (MCVD) als Nationalrat kandidierte, er werde die Entlassung aus guten Gründen anfechten. Seine Berufskarriere sei einwandfrei, er sei nie schlecht bewertet worden und habe sich zudem umgehend für die Auschwitz-Fotos entschuldigt.

Die Koordination gegen Antisemitismus und Diffamierung (CICAD) bezeichnete den Fall als "absolut skandalös".

(APA/sda)

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