Schmied will keine Schul-Rankings bei Bildungsstandards

Schmied will keine SchulRankings
Schmied will keine SchulRankings(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Die Unterrichtsministerin will den Qualitätsentwicklungsprozess an den einzelnen Schulen nicht durch Rankings und Ratings beeiunflussen. Auch einen Vergleich von Schultypen wird es bei den Bilsungsstandards nicht geben.

Zumindest vorerst wird es keine Schul-Ranglisten mit den Ergebnissen der am Mittwoch erstmals österreichweit durchgeführten Tests zu den Bildungsstandards geben. Zunächst müsse sich eine "gute Kultur der Schulentwicklung" entwickeln, was eine gewisse Zeit brauche, so Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz. Sie wolle "den Qualitätsentwicklungsprozess am Standort nicht mit Rankings und Ratings beeinflussen". Am Mittwoch nehmen laut Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) 86.000 Schüler der achten Schulstufe (vierte Klasse AHS-Unterstufe/Hauptschule/Neue Mittelschule) an der Standardüberprüfung im Fach Mathematik teil. Die Ergebnisse werden im Dezember vorliegen.

Auch einen Vergleich von Schultypen wird es zumindest diesmal nicht geben: "Ich denke nicht daran, Ergebnisse von Schultypen zu veröffentlichen", so Schmied. Einen Vergleich von AHS und Neuer Mittelschule (NMS) könne man dann machen, wenn sämtliche Standorte umgestellt seien. Derzeit sei die Zahl der NMS-Standorte noch viel zu gering.

Kein Einfluss auf Noten

Auf die Noten der Schüler wird deren Ergebnis bei den Testungen vorerst ebenfalls keinen Einfluss haben. Dies könne sich aber in einer späteren Phase ändern: "In der Folge kann man das natürlich weiterentwickeln und anreichern", betonte Schmied: "Das Projekt ist nach oben hin offen und erweiterbar." Zunächst stehe aber die Schulentwicklung und der Aufbau einer "wertschätzenden Feedbackkultur" im Vordergrund.

Die Schüler werden im Dezember jeweils ihr eigenes Ergebnis (inklusive Vergleich mit dem Österreich-Schnitt sowie der Schultypen) erhalten, die Lehrer die Einzelleistungen ihrer Schüler (in anonymisierter Form), der Direktor das Ergebnis seiner Schule bzw. der einzelnen Klassen, die Landesschulbehörden die Ergebnisse ihres Bundeslands bzw. der Schulen und Schmied selbst einen Österreich-Bericht. Ebenfalls erstellt wird ein sogenannter "fairer Vergleich": Dabei werden Standorte mit Schülern von ähnlichem sozioökonomischem Hintergrund miteinander verglichen. Dass Schulen mit "ihren" Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen, ist aufgrund der Konzeption des Projekts nicht vorgesehen. Allerdings: "Werbung wird nicht verbietbar sein", so Schmied.

Schmied erwartet "sportlichen Ehrgeiz"

Die Entwicklungskosten für das Projekt betrugen laut Schmied in den Jahren 2008 bis 2011 rund elf Mio. Euro, die Kosten für die Implementierung des ersten Zyklus 25 Mio. Euro. Von den Schülern erwartet sich Schmied, "dass sie auch einen gewissen sportlichen Ehrgeiz an den Tag legen, um hier gut abzuschneiden".

Weiterer Fahrplan für die Bildungsstandard-Überprüfungen: 2013 folgen Englisch in der achten und Mathematik in der vierten Schulstufe, 2014 Deutsch in beiden Altersgruppen. 2015 beginnt der Drei-Jahres-Zyklus von vorne. Getestet werden jeweils grundsätzlich alle Schüler des jeweiligen Altersjahrgangs (ausgenommen sind jeweils außerordentliche Schüler, Schüler mit bestimmten Behinderungen sowie Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die nach dem Sonderschullehrplan unterrichtet werden).

(APA)

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